Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

17.11.2015Das Verhältnis der Generationen als Thema beim Expertenrat Demografie im BMI

Bei der dritten Gesprächsrunde des Expertenrats Demografie, dem auch der Direktor des BiB, Prof. Dr. Norbert F. Schneider, angehört, stand am 11. November 2015 im Bundesministerium des Innern diesmal das Thema des sozialen Verhältnisses zwischen den Generationen im Mittelpunkt.

Das Bild zeigt den Expertenrat Demografie. Expertenrat Demografie Der Expertenrat Demografie begleitet seit 2014 die Demografiestrategie der Bundesregierung wissenschaftlich. Quelle: BMI

Wie steht es um das Verhältnis der Generationen zueinander, wenn künftig immer mehr Menschen alt sein werden und der Anteil der Kinderlosen und Ledigen zunimmt? Werden ältere Menschen künftig befürchten müssen, zu vereinsamen? Im Rahmen der dritten Gesprächsrunde des Expertenrats Demografie im Bundesministerium des Innern mit Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière sowie Staatssekretär Hans-Georg Engelke (BMI), waren sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Politiker darüber einig, dass die Beziehungen zwischen den Generationen deutlich weniger konfliktbehaftet sind als oftmals angenommen und die Beziehungen untereinander intensiver sind als früher.
Prof. Dr. Norbert F. Schneider wies in seinem Impulsreferat darauf hin, dass die Beziehungen zwischen den Generationen in den Familien größtenteils auf engen Bindungen und wechselseitiger Unterstützung basierten. Dazu gehören auch finanzielle Transfers, die vorwiegend von den Älteren zu den Jungen fließen. Mit zunehmendem Alter spielt dann für die ältere Generation die Unterstützung bei Dienstleistungen durch die Jungen eine wichtige Rolle, für die wiederum die Mithilfe der Älteren etwa bei der Enkelbetreuung entscheidend ist.
Die gute soziale Einbindung über die Lebensspanne hinweg trägt dazu bei, dass es auch für Personen ohne Kinder kein erhöhtes Risiko gibt, im Alter zu vereinsamen. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen zudem, dass es hinsichtlich der Zeitverwendung für soziale Aktivitäten und Kontakte sowohl in der jüngeren als auch in der älteren Generation große Übereinstimmung gibt. Allerdings nimmt die gemeinsame Lebenszeit von Großeltern und Enkeln nicht wesentlich zu – trotz steigender Lebenserwartung. Die Ursache hierfür liege im steigenden Generationenabstand, so Prof. Schneider.