13.04.2017Aktualisierung des Bereichs „Zahlen und Fakten”
Wie entwickelt sich die Bevölkerung in Deutschland bis 2060? Welche sind die häufigsten Herkunftsländer der Bevölkerung mit Migrationshintergrund? Antworten auf diese und weitere Fragen bieten aktualisierte Abbildungen, Karten und Tabellen in zehn Themenfeldern.
Folgende Themenbereiche wurden mit den Zahlen von 2015 aktualisiert:
- Bevölkerungsbilanz und Altersstruktur
- Fertilität
- Schwangerschaftsabbrüche
- Haushaltsstrukturen
- Familien- und Lebensformen
- Außenwanderungen
- Binnenwanderungen
- Einbürgerungen
- Ausländische Bevölkerung
- Bevölkerung mit Migrationshintergrund
Insgesamt stellt das BiB 460 Abbildungen, Karten und Tabellen zu derzeit 14 Themenfeldern zur Verfügung.
Bevölkerungsstand in Deutschland, 1950 bis 2060
Mit einer aktualisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes auf Basis der Bevölkerungszahlen des Jahres 2015 wurden die Auswirkungen der aktuell hohen Zuwanderung und der leicht angestiegenen Geburtenrate auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt.
Auf Basis dieser Ergebnisse kann mit einer weiteren Zunahme der Bevölkerungszahl bis 2020 auf etwa 83,5 Millionen und anschließend mit einem leichten Rückgang gerechnet werden. So dürfte die Bevölkerungszahl im Jahr 2035 mit 82,2 Millionen wieder das Niveau von 2015 erreichen. Für die Zeit danach ist mit einem etwas deutlicheren Rückgang auf etwa 76,5 Millionen bis 2060 zu rechnen.
Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland nach den häufigsten Herkunftsländern und -regionen
Fast 70 Prozent der gegenwärtig in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund haben ihre Wurzeln in europäischen Ländern. Mehr als ein Drittel dieser Personen beziehungsweise mindestens ein Elternteil von ihnen stammt aus den heutigen EU-28-Ländern. Die wichtigsten europäischen Herkunftsländer sind die Türkei, Polen und die Russische Föderation. Knapp 11 Prozent haben ihren Migrationshintergrund im Nahen und Mittleren Osten, weitere 6 Prozent stammen aus anderen asiatischen Ländern.
Zu- und Fortzüge über die Außengrenzen Deutschlands, 1950 bis 2015
Deutschland hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem wichtigen Einwanderungsland in Europa entwickelt. Bis Mitte der 1970er Jahre prägten im Früheren Bundesgebiet vor allem Arbeitsmigranten – die sogenannten „Gastarbeiter” – das Wanderungsgeschehen. Mit dem Anwerbestopp von 1973 und beginnenden Rückwanderungen verringerte sich die Zahl dieser Menschen und wurde durch Familiennachzüge der in Deutschland verbliebenen Gastarbeiter abgelöst. In den 1990er Jahren waren die Wanderungsströme über die Außengrenzen Deutschlands vor allem durch (Spät-)Aussiedler, Asylbewerber und Flüchtlinge geprägt.
Seit 2010 zeigen die Zuwanderungszahlen erneut einen deutlichen Aufschwung: Bis 2014 handelte es sich dabei vor allem um Zuwanderer aus Ost- und Südeuropa, die Jahre 2015 und 2016 waren zusätzlich von einer hohen Zuwanderung international Schutzsuchender geprägt. Mit 2,1 Millionen Zuzügen aus dem Ausland war 2015 das Jahr mit der höchsten Zuwanderung seit 1950.