Artikel in „Ageing & Society“ • 25.01.2018Muster produktiver Aktivitäten älterer Erwachsener in Deutschland
In dem begutachteten Beitrag zeigen Dr. Andreas Mergenthaler und Ines Sackreuther vom BiB sowie Prof. Dr. Ursula M. Staudinger (Columbia University, New York), dass die 60- bis 70-Jährigen in Deutschland ein hohes Niveau unterschiedlicher Potenziale für das Engagement in formellen und informellen Tätigkeiten besitzen.
Im Vergleich zu früheren Kohorten erleben mittlerweile immer mehr Ältere ihren Ruhestand in guter körperlicher Verfassung. Zugleich steigt die Bereitschaft in der Gruppe der „jungen Alten“ für produktive Aktivitäten, die zudem zur Bewältigung der Herausforderungen der demografischen Alterung wertvolle Beiträge liefern können.
Der Artikel untersucht vor diesem Hintergrund, welche verschiedenen Typen (Cluster) von produktiven Tätigkeiten in der Gruppe der 60- bis 70-Jährigen nach ihrem Eintritt in den Ruhestand in Deutschland auftreten. Dabei richtet sich der Blick vor allem auf die Unterschiede der Produktivitätsmuster in dieser Personengruppe. Zugrunde liegen dabei die aktuelle Erwerbstätigkeit, das bürgerschaftliche Engagement sowie familiale Tätigkeiten. Je nach der Zusammensetzung dieser Tätigkeiten werden Cluster ermittelt und analysiert, wie sie sich mit Blick auf die jeweiligen individuellen, familiären und ökonomischen Ressourcen unterscheiden.
Niedrigstes Aktivitätsniveau bei den familial nicht Engagierten
Die Befunde zeigen, dass die Muster der produktiven Tätigkeiten unterschiedliche Cluster in der untersuchten Personengruppe aufweisen. So geht aus den Analysen hervor, dass die vier festgelegten Tätigkeitstypen (hoch engagierte Erwerbstätige, bürgerschaftlich Engagierte, Familienmenschen und familial nicht Engagierte) in der Zusammensetzung und der Intensität ihrer produktiven Aktivitäten differieren. Dabei weist der Typus der familial nicht Engagierten als größtes Cluster des Samples das niedrigste Aktivitätsniveau auf.