Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Artikel in „Population Space and Place“ • 18.07.2018Transnationale Familien und Familienstrukturen

Transnationale Familien, in denen die Kinder im Herkunftsland leben und ein Elternteil beziehungsweise beide Eltern in ein anderes Land migrieren, sind mittlerweile weit verbreitet.

Goldfisch springt von einem Glas ins andere Quelle: © Mikael Damkier / Adobe Stock

Dies gilt besonders für die Migrationsströme vom globalen Süden in den Norden, wo transnationale Familien infolge restriktiver Migrationspolitiken ein häufig vorkommendes Phänomen sind. Damit stellt sich die Frage, welche unterschiedlichen Effekte dies für das Familienleben der migrierten Mütter und Väter und ihre daheimgebliebenen Kinder hat. Ein Beitrag unter Beteiligung der BiB-Forscherin Dr. Elisabeth K. Kraus vergleicht transnationale (mindestens ein Kind lebt im Herkunftsland) und nichttransnationale (alle Kinder leben im Zielland) Familien mit in Europa lebenden Eltern, um die unterschiedlichen Familienstrukturen zu erforschen.

Grundlage sind drei Datensätze mit Informationen über Migranten aus fünf afrikanischen Herkunftsländern in acht europäischen Zielländern. Damit werden wichtige Unterschiede zwischen transnationalen und nichttransnationalen Familien sowie zwischen transnationalen Müttern und Vätern aufgezeigt. So sind unter anderem transnationale Mütter oftmals Singles, haben Kinder aus mehreren Beziehungen und starten die Familiengründung zu einem früheren Zeitpunkt als transnationale Väter und nichttransnationale Eltern. Die Befunde korrespondieren somit mit bereits bekannten Resultaten über „fragile Familien“ unter Nichtmigranten.

Für politische Lösungsansätze zur Verbesserung der Lebensumstände von Migranten ergibt sich daraus die Konsequenz, dass sie die Nachteile vor allem für die migrierten Frauen im Hinblick auf die Bewältigung ihres Familienlebens beachten sollten.

Caarls, Kim; Haagsman, Karlijn; Kraus, Elisabeth K.; Mazzucato, Valentina (2018): African transnational families. Cross‐country and gendered comparisons. Population, Space and Place: e2162.

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