Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Bevölkerungsforschung Aktuell 2/2019 • 02.05.2019Familie – was bedeutet das heute?

Seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts hat ein kontinuierlicher Wandel der Familienformen stattgefunden. Nichteheliche Lebensgemeinschaften, Paare mit getrennten Haushalten, Stief- oder Regenbogenfamilien – all diese Formen sind neben die Kernfamilie getreten. Auch wenn diese später realisiert wird und sich als weniger beständig zeigt, ist sie doch nach wie vor sehr häufig ein Ziel oder eine Orientierung für junge Paare.

Titelbild Bevölkerungsforschung Aktuell 2/2019

Diese Trends werfen die Frage auf, inwieweit sich mit dem Wandel der Familienformen auch die gesellschaftlich vorherrschenden Familienbilder geändert haben. Woran denken junge Leute in Deutschland, wenn sie von Familie sprechen?

Die klassische Kernfamilie bleibt trotz Vielfalt aktuell

Erste empirische Ergebnisse auf der Basis von Daten der BiB-Panelstudie „Familienleitbilder in Deutschland“ sowie einer qualitativen Studie über gezeichnete Familienvorstellungen geben ein differenziertes Bild. So wird deutlich, dass sich das Bild der klassischen Kernfamilie keineswegs überlebt hat. Nach wie vor wird unter Familie die Form mit Vater, Mutter und eigenen Kindern als „Prototyp“ angesehen. Allerdings ist die Zustimmung weitestgehend unabhängig davon, ob das Paar verheiratet ist oder nicht. Die Ehe ist somit keine zwingende Voraussetzung für die Einordnung eines Paares als Familie. Sie kann aber eine hinreichende Voraussetzung sein und in dieser Hinsicht das Kriterium der Elternschaft ersetzen. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf eine höhere Akzeptanz anderer Familienformen. Dies spiegelt die Heterogenität der Familienformen im Laufe der letzten Jahrzehnte wider.

Bildhafte Vorstellungen der „richtigen“ Familie

Die Vorstellung der klassischen Form der Kernfamilie bestätigt sich auch dann, wenn junge Menschen ihre ideale Familienform zeichnen sollen. Es lässt sich zwar kein einheitliches Bild nachweisen, doch stellen die Zeichnungen überwiegend heterosexuelle Paare mit zwei oder drei Kindern da. Die ähnlichen Muster in vielen Zeichnungen deuten daher darauf hin, dass es tatsächlich fest verankerte stereotype bildhafte Vorstellungen davon gibt, wie eine Familie auszusehen hat.

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