Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Startschuss für wissenschaftliches Großprojekt FReDA • 20.01.202012,5 Millionen vom Bund für neue Dateninfrastruktur zu Familie und Demografie

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung schafft mit dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS und der Universität zu Köln eine neue Forschungsgrundlage zum Wandel von Familie und demografischer Entwicklung. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI).

Menschen, die über binären Code laufen Quelle: Orbon Alija via Getty Images

Aus welchen Gründen entscheiden sich manche Paare für Kinder und andere nicht? Warum werden in Deutschland so wenig Kinder geboren? Wie verändern sich Familienformen oder die Aufgabenteilung in der Partnerschaft? Und was bedeutet das für Erziehung, Gesundheit oder den Zusammenhalt der Generationen? Um diese und weitere Fragen zum Verständnis von Familie und zur demografischen Entwicklung zu beantworten, ist Forschung auf Basis solider Daten und innovativer Methoden notwendig.

FReDA – Das familiendemografische Panel hat das Ziel, die Forschung in Deutschland zum Wandel von Familie und zur Bevölkerungsentwicklung deutlich zu verbessern und langfristig zu sichern. Im Fokus der Studie stehen jährliche Befragungen von Frauen und Männern in der Phase der Familienbildung, also im Alter zwischen 18 und 49 Jahren. Dabei besteht die Befragung aus Modulen, wobei regelmäßig Platz für Fragen vorgesehen ist, die andere Wissenschaftler einreichen können.

Ergebnisse ermöglichen internationale Vergleiche

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Das Schönste ist es, wenn sich Paare in Deutschland für Kinder entscheiden. Um Familien zielgerichtet unterstützen zu können, müssen wir wissen, wie sich die Einstellungen zu Familie und Kindern wandeln. Es lohnt, dem einmal gründlich nachzugehen. Dabei muss in den Untersuchungen auch die internationale Vergleichbarkeit gewährleistet sein, damit Staaten auch voneinander lernen können. Ich bin schon heute auf die Ergebnisse gespannt, die die neue Dateninfrastruktur zur Familien- und Generationenforschung erheben wird. Sie ist zudem so angelegt, dass sie immer wieder neue Forschungsfragen aufnimmt und damit stets auf dem Stand der Zeit bleibt.“

Basis für wissenschaftliche Politikberatung

Der Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Prof. Dr. Norbert F. Schneider, hebt vor allem die Bedeutung für die wissenschaftliche Forschung hervor: „Mit diesem Projekt generieren wir gemeinsam mit unseren Partnern solide Daten, die wir in dieser Form für Deutschland noch nicht haben. So können wir zukünftig die Phase der Familiengründung sehr viel besser verstehen. Forschung und Politik brauchen solche großangelegten Dateninfrastrukturen.“

Eine zentrale Aufgabe des BiB in diesem Projekt ist die Aufbereitung der Befunde für Ministerien und politische Entscheidungsträger. Bundesinnenminister Horst Seehofer betont die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Forschung als Grundlage für politische Entscheidungen: „Wenn wir die Familien mit unserer Politik bestmöglich unterstützen wollen, müssen wir ihre Bedürfnisse gut kennen. Wir wollen zielgenaue politische Maßnahmen entwickeln und Familien bei ihren Aufgaben unterstützen. Die Forschung in diesem Bereich ist für die zielgenaue Umsetzung unserer Demografiestrategie unverzichtbar. Deshalb fördern wir sie.“

Daten kostenfrei nutzen

Besonders innovativ ist die Datenerhebung auf Basis einer repräsentativen Stichprobe durch die Kombination von klassischen und web-basierten Befragungsinstrumenten. Diese Methode soll die junge Zielgruppe besser erreichen, die Repräsentativität erhöhen und gleichzeitig Kosten senken. Befragungsdesign und Befragungsinhalte sind zudem mit Forschungseinrichtungen aus anderen Ländern abgestimmt, wodurch internationale Vergleiche möglich werden. Partner dieser Dateninfrastruktur sind das BiB, das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS und die Universität Köln. Das Konsortium stellt die erhobenen Daten für Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik kostenfrei zur Verfügung.

Das BMBF und das BMI fördern das wissenschaftliche Großprojekt FReDA gemeinsam. Bei einer Auftaktveranstaltung bei GESIS in Mannheim am 20. Januar 2020 wurde der Zuwendungsbescheid vom BMBF-Staatssekretär Dr. Michael Meister übergeben. Das BMBF leistet bis 2024 eine Anschubfinanzierung in Höhe von 12,5 Millionen Euro. Das BMI wird bei positiver Evaluation für eine Verstetigung sorgen.

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