Ausgabe 2/2020 | 30.06.2020Demografische Forschung aus Erster Hand
Diese Ausgabe befasst sich mit den wirtschaftlichen Folgen der Alterung in Europa, der Entwicklung von Geburtenraten in über 1.000 europäischen Regionen und mit der Frage, wie wahrscheinlich es ist, nach der Verrentung ein weiteres Enkelkind zu bekommen.
Alle Themen der Ausgabe 2/2020 im Überblick:
Älter, aber produktiver
Europa: Wirtschaftliche Folgen des demografischen Wandels weniger dramatisch als gedacht
In Zukunft werden immer mehr über 65-Jährige auf immer weniger Menschen im sogenannten arbeitsfähigen Alter kommen. Für die Sozialsysteme sei das eine enorme Belastung war allenthalben zu lesen. Doch eine neue Studie zeigt, dass diese Sichtweise zu kurz greift. Eine höhere Produktivität, eine stärkere Arbeitsmarktbeteiligung und Migration könnten die Effekte der Alterung mehr als ausgleichen.
- Regionale Geburtenraten in Europa
Obwohl die Fertilität in Europa sehr unterschiedlich ist, gleicht sie sich in Grenzregionen oft an
Europa ist in Sachen Fertilität gespalten: Während im nordwestlichen Teil relativ viele Kinder zur Welt kommen, sind die Geburtenraten in Süd- und Osteuropa sowie in den deutschsprachigen Ländern vergleichsweise niedrig. Eine neue Studie schaut nun genauer hin: Sie untersucht, wie sich die Fertilität in über 1.000 europäischen Regionen entwickelt, und weist nach, dass Grenzregionen oft ähnliche Geburtenraten haben.
- Mit dem Ruhestand kommt das Enkelkind
Vor allem die Wahrscheinlichkeit für ein zweites Enkelkind steigt mit der Verrentung
Großeltern mit viel Zeit können für junge Familien ein Segen sein. Daher verwundert es nicht, dass die Wahrscheinlichkeit für ein (weiteres) Enkelkind nach ihrer Verrentung steigt. Eine neue Studie zeigt nun: Der Effekt tritt vor allem dann auf, wenn Väter in den Ruhestand gehen und wenn bereits ein erstes Enkelkind da ist. Die Gesamtzahl der Enkelkinder wird durch die Verrentung nicht beeinflusst.
Hintergrund
Die Publikation wird vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung (Rostock) in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Wiesbaden), dem Institut für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien), dem Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital (Wien) und dem Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels herausgegeben.
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