Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Bevölkerungsforschung Aktuell 3/2021 • 02.06.2021Soziale Isolation im höheren Erwachsenenalter

Alleinlebende ältere Menschen litten bereits vor der Corona-Pandemie unter sozialer Abgeschiedenheit. Welche Faktoren tragen zu sozialer Isolation älterer Menschen bei? Gibt es Maßnahmen, die die soziale und gesellschaftliche Teilhabe dieser Gruppe fördern? Antworten darauf gibt ein Beitrag in der neuen Ausgabe von Bevölkerungsforschung Aktuell.

Bunte Spielfiguren Quelle: © terovesalainen - stock.adobe.com

Das Fehlen von sozialen Kontakten ist für viele ältere Menschen im Zuge der Corona-Pandemie zu einer ungewollten Normalität geworden, die Folgen für Psyche und körperliche Gesundheit haben kann. Allerdings sind Einsamkeit und soziale Kontaktlosigkeit unter Älteren nicht erst seit Corona ein Thema, wie der Beitrag von Anna Reinwarth und Volker Cihlar auf der Basis von Daten des Lebensphasensurveys „Transitions and Old Age Potential (TOP)“ zeigt. Aus diesem Grund ist es von Relevanz, zu erforschen, welche Personengruppen unter den älteren Menschen bereits vor der COVID-19-Pandemie häufiger von sozialer Isolation betroffen waren und welche Ressourcen diese im Alter verringern. Im Mittelpunkt stehen dabei besonders die Wohn- und Lebensumstände, der individuelle Gesundheitszustand sowie die finanzielle Situation, die als zentrale Einflussfaktoren für soziale Isolation im Alter untersucht werden.

Die Befunde zeigen unter anderem, dass die Ausbildung von sozialen und finanziellen Ressourcen sozialer Isolation im höheren Erwachsenenalter entgegenwirken kann. Zudem sollten Kampagnen zur Verringerung sozialer Isolation beispielsweise Bewegungs- und Freizeitangebote, Nachbarschaftstreffen sowie psychologische Beratungen beinhalten und damit etwa Möglichkeiten schaffen, bestehende soziale Kontakte zu stärken und neue zu knüpfen.

Freiwillig Engagierte im Alter 50plus auf dem Vormarsch?

Wie sehr engagieren sich Menschen im Alter 50plus freiwillig? Bestätigt sich ein positiver Trend beim freiwilligen Engagement und bei der Bereitschaft dazu? Diesen Fragen geht der zweite Beitrag „Engagierte und Nicht-Engagierte im Alter 50plus“ in der Ausgabe nach.

Frank Micheel analysiert darin auf der Basis von Daten des Freiwilligensurvey zunächst die zeitliche Entwicklung des (Nicht-)Engagements im Freiwilligenbereich und bezieht dabei soziodemografische Merkmale mit ein. Aus den Befunden lässt sich ein positiver Trend hinsichtlich des freiwilligen Engagements und der Bereitschaft zum Engagement ableiten. So sind im Zeitraum von 1999 bis 2014 die Anteile engagierter Personen als auch derer mit einem Interesse an einem freiwilligen Engagement sichtbar gestiegen.

Die Bedeutung der Familie für die Fluchtmigration aus Eritrea und Syrien nach Deutschland

Auf der Grundlage von Analysen des Forschungsprojekts “Forced Migration and Transnational Family Arrangements – Eritrean and Syrian Refugees in Germany (TransFAR)” widmet sich der dritte Beitrag der Ausgabe am Beispiel von geflüchteten Menschen aus Eritrea und Syrien der Frage, welche Rolle die Familie für die Fluchtmotive, aber auch für die Entscheidung und die Durchführung der Flucht spielt. Dazu werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen eritreischen und syrischen Befragten aufgezeigt.
Insgesamt zeigen die Daten der TransFAR-Studie, dass der Familie im Kontext von Fluchtmigration eine zentrale, aber nach Herkunftskontext unterschiedliche, Bedeutung zukommt.

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