Die Arbeitsmarktintegration syrischer Geflüchteter in Deutschland hat sich in einem relativ kurzen Zeitraum positiv entwickelt. Ende des Jahres 2020 lebten fast 820.000 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit in Deutschland, sie stellen damit die drittgrößte Herkunftsgruppe ausländischer Personen in Deutschland dar. Als Reaktion auf die erhöhte Zuwanderung von Geflüchteten hat Deutschland zahlreiche Maßnahmen und Programme gestartet, um den Integrationsprozess von Geflüchteten zu fördern. Dies gilt insbesondere für die Integration in den Arbeitsmarkt. Wie sich die Situation für Geflüchtete aus Syrien entwickelt hat, zeigt ein Beitrag in der neuen Ausgabe von Bevölkerungsforschung Aktuell.
Quelle: © Daniel Ernst - stock.adobe.com
Der Beitrag untersucht zunächst die demografischen Merkmale, den Bildungsgrad und die Sprachkenntnisse der nach Deutschland gekommenen Syrerinnen und Syrer anhand der Geflüchteten-Stichprobe des Sozio-oekonomischen Panels (IAB-BAMF-SOEP). Von Bedeutung sind auch soziale Kontakte und Netzwerke, die einen Beitrag zur Integration von Geflüchteten leisten können, indem sie beispielsweise Zugang zu Informationen oder Jobangeboten ermöglichen.
Die Auswertungen verdeutlichen insgesamt eine positive Entwicklung bei der Integration der syrischen Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt bis Ende 2019. Unterschiede in der Beschäftigungssituation zeigen sich etwa zwischen Frauen und Männern. Drei bis unter fünf Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland waren 48 Prozent der befragten Männer aber nur 14 Prozent der befragten Frauen in einem Beschäftigungsverhältnis. Die Mehrheit der Geflüchteten arbeitet in Jobs mit mittleren Qualifikationsanforderungen.
Im Jahr 2020 ging die Beschäftigungsquote bei den syrischen Geflüchteten zurück. So meldet die Agentur für Arbeit für August 2020 etwa 160.000 arbeitslose syrische Geflüchtete. Damit war die Zahl der arbeitslosen Syrerinnen und Syrer im Vergleich zu August 2019 um fast 30 Prozent höher. Verantwortlich für diese Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation könnten unter anderem die Ausbreitung der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen wie Lockdowns und Kontaktbeschränkungen sein.