Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Publikation | 03.03.2022Globales Bevölkerungswachstum und nachhaltige Entwicklung

Die Weltbevölkerung wird in den kommenden Jahren wachsen, allerdings deutlich langsamer. Ein UN-Bericht, an dem auch Dr. Frank Swiaczny vom BiB beteiligt ist, liefert dazu neue Befunde. Aktuelle Projektionen der UN gehen davon aus, dass am Ende des 21. Jahrhunderts fast 11 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Und diese Entwicklung hat Folgen für vielerlei Bereiche, wie der UN-Report verdeutlicht.

So erklärt er die Zusammenhänge zwischen dem globalen Bevölkerungswachstum und den sozialen, ökonomischen und umweltbezogenen Dimensionen für eine nachhaltige Entwicklung der Weltbevölkerung. Dabei werden nicht nur die demografischen Prozesse analysiert, sondern auch die Treiber des Bevölkerungswachstums wie Fertilität, Mortalität oder internationale Migration identifiziert.

Gefährdet eine wachsende Weltbevölkerung die nachhaltige Entwicklung?

Hinzu kommen die sozioökonomischen Prozesse und Konsequenzen, die in vielfältiger Weise mit dem Bevölkerungswachstum und dessen Folgen für die Erde in wechselseitigem Zusammenhang stehen. Zu guter Letzt richtet sich der Blick auf die Konsequenzen des Wachstums für die nachhaltige Entwicklung der Umwelt. In diesem Zusammenhang wird auch analysiert, welche Folgen eine stetig wachsende Weltbevölkerung für den Klimawandel hat.

Folgen wachsender Bevölkerungen für ärmere Länder

BiB-Wissenschaftler Dr. Frank Swiaczny, der zu den UN- Analysen beigetragen hat, weist insbesondere auf diese Zusammenhänge hin: „Die Hauptverursacher des Klimawandels sind die wohlhabenden Länder des globalen Nordens und vor allem hier müssen Gegenmaßnahmen getroffen und die Wirtschaft dringend nachhaltig umgebaut werden. In den Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen machen es die wachsenden Bevölkerungen dagegen notwendig, mehr in menschliche Entwicklung und insbesondere in Bildung zu investieren und gleichzeitig menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen. Auch dieses Wachstum muss ökologisch nachhaltig gestaltet werden. Das ist eine schwierige Herausforderung für diese Länder, die schon jetzt stark unter dem Klimawandel und aktuell auch besonders unter der Pandemie leiden.“