Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Demografische Fakten des BiB | 24.02.2023Neue Suchfunktionen erlauben schnelleren Zugriff

Das Faktenangebot des BiB ist mit rund 250 Abbildungen und Karten eine wichtige Quelle für verständliche Informationen zum demografischen Wandel. Ein neuer Themenfilter erleichtert die Auswahl der passenden Grafik. Die Grafiken mit kurzen Begleittexten sind frei nutzbar, etwa für Vorträge oder Publikationen. Je nach Datenverfügbarkeit werden die Fakten fortlaufend aktualisiert.

Menschen auf einem Platz, die mit Linien verbunden sind Quelle: © Orbon Alija via Getty Images

Wie hat sich die Anzahl der Geburten entwickelt? Was prägt den Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland? Diese und weitere Fragen beantworten die BiB-Fakten, die Zeitverläufe oder aktuelle Trends erklären. Der Schwerpunkt des Faktenangebots liegt auf Deutschland, aber es werden auch europäische und globale Entwicklungen dargestellt. Darüber hinaus gibt es ein Glossar, das demografische Fachbegriffe und Methoden erläutert.

Die neun Themenbereiche der demografischen Fakten im Überblick

Karten, Balkendiagramme, Bevölkerungspyramiden…

Verschiedene Visualisierungen helfen, demografische Daten zu verstehen. Hier zwei Beispiele aus dem aktualisierten Bestand der Bereiche Fertilität und Bevölkerungsentwicklung.

Geburtenentwicklung seit dem 19. Jahrhundert

Mit knapp 800.000 Geburten wurden im Jahr 2021 in Deutschland so viele Kinder geboren wie seit fast 25 Jahren nicht mehr. Für das Jahr 2022 geht das Statistische Bundesamt von einem deutlichen Rückgang der Geburtenzahl auf 735.000 bis 745.000 aus.

Diagramm zu Lebendgeborenen und die rohe Geburtenziffer in Deutschland (1841 bis 2023) Lebendgeborene und rohe Geburtenziffer in Deutschland (1841-2023)

Gemessen an der Bevölkerungsgröße liegt die Zahl der Geburten in Deutschland heute im historischen Vergleich auf einem niedrigen Niveau. Ende des 19. Jahrhunderts wurden etwa 40 Kinder je 1.000 Einwohner geboren. In den folgenden Jahrzehnten sank dieser Wert nach einigen Zwischenhochs auf etwa 10 Kinder je 1.000 Einwohner. Seit 50 Jahren ist die sogenannte „rohe Geburtenziffer“ nun unverändert.

Auch die durchschnittliche Kinderzahl je Frau hat sich in Deutschland im Zeitverlauf stark verringert. Ende des 19. Jahrhunderts hatten Frauen im Durchschnitt knapp fünf Kinder. Seit den 1970er Jahren liegt die durchschnittliche Kinderzahl in Deutschland bei 1,4 bis 1,6 Kindern je Frau.

Altersaufbau der Bevölkerung heute

Der Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Die ursprüngliche Pyramidenform ist dadurch schon länger nicht mehr erkennbar.

Diagramm zum Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland nach demografischen Ereignissen, 2022 Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland nach demografischen Ereignissen (2022)

Durch eine steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenraten wird der Sockel der ehemaligen Pyramide schmaler. Kurzum: Der Anteil der jüngeren Jahrgänge geht zurück, während die älteren Jahrgänge immer größer werden. Diese Entwicklung nennt man „demografischer Alterungsprozess“. Zuwanderung bremst diesen Alterungsprozess, kann diesen jedoch nicht aufhalten.

Neben der langfristigen demografischen Entwicklung spiegeln sich in der Altersstruktur auch historische Einflüsse und kurzfristige Ereignisse wider. Deutlich wird dies unter anderem an den besonders stark besetzten Altersjahren zwischen 50 und 70 – eine Folge der hohen Geburtenzahlen in den 1950er und 1960er Jahren, die sogenannten Babyboomer-Jahrgänge. Auch der starke Geburtenrückgang am Ende des Zweiten Weltkriegs oder das Geburtentief in den neuen Bundesländern in den 1990er Jahren lassen sich am Altersaufbau ablesen.