Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Auslandsentsendungen • 19.05.2022Urbane Lebensbedingungen und ihre Auswirkungen auf das Wohlbefinden

Wie sich städtische Umwelt- und Lebensbedingungen auf das subjektive Wohlbefinden auswirken, untersucht die Studie „The Effects of Urban Living Conditions on Subjective Well-Being: The Case of German Foreign Service Employees“ von Heiko Rüger, Stefanie Hoherz et al. Sie ist in der Zeitschrift „Applied Research in Quality of Life“ erschienen und basiert auf einer Erhebung des BiB in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt.

Megacity im Grünen Quelle: © A. Emson / Adobe Stock

Angesichts der fortschreitenden Urbanisierung wird das Verständnis der Bedingungen für das Wohlbefinden der städtischen Bevölkerung an Bedeutung gewinnen. Während die Auswirkungen einzelner Lebensbedingungen auf das subjektive Wohlbefinden häufig untersucht wurden, ist bisher wenig darüber bekannt, welchen relativen Einfluss sie haben, wenn sie gemeinsam betrachtet werden. Die einzigartige Studie an Entsandten des Auswärtigen Dienstes erfasst die Lebensbedingungen in Metropolen weltweit und führt eine Vielzahl subjektiv und objektiv bewerteter Aspekte städtischer Lebensbedingungen zusammen.

Vor allem Zugang zur Natur und Wohnqualität steigern das Wohlbefinden

Die Befunde der Analysen zeigen, dass vor allem der Zugang zu Natur und Grünflächen und die Wohnqualität, aber auch das Niveau der verfügbaren öffentlichen Güter wie Trinkwasser- und Luftqualität eine besonders wichtige Rolle für das subjektive Wohlbefinden spielen. Dabei weisen die subjektiv bewerteten Merkmale durchweg einen stärkeren Zusammenhang mit dem Wohlbefinden auf als die objektiven Merkmale. Darüber hinaus wurde untersucht, ob die Größe der Stadt oder der Entwicklungsstand einen Einfluss haben. Zwar zeigt sich, dass das Leben in Megastädten (mit mehr als 10 Millionen Einwohnern) sowie ein niedriger Entwicklungsstand negative Auswirkungen für das Wohlbefinden haben, diese lassen sich jedoch durch die unterschiedlichen Lebensbedingungen erklären.

Hilfreiche Vorschläge für Entsendeorganisationen und Stadtplanung

„Unsere Analysen liefern für Entsendeorganisationen wertvolle Hinweise darauf, wie das subjektive Wohlbefinden der Entsandten verbessert werden kann – beispielsweise, indem sie die Suche nach Wohnorten mit geringerer Lärmbelastung und mehr wohnungsnahen Grünflächen unterstützen. Darüber hinaus sind die Ergebnisse aber auch für Stadtplanerinnen und Stadtplaner interessant, die die gesamte Bevölkerung im Blick haben“, betont PD Dr. Heiko Rüger, Mitautor der Studie. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse die generelle Bedeutung der urbanen Lebensbedingungen für das Wohlbefinden und verdeutlichen besonders relevante Aspekte.

Originalpublikation

Rüger, Heiko; Hoherz, Stefanie; Schneider, Norbert F.; Fliege, Herbert; Bellinger, Maria M.; Wiernik, Brenton M. (2023): The Effects of Urban Living Conditions on Subjective Well-Being: The Case of German Foreign Service Employees. In: Applied Research in Quality of Life.

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK