Bevölkerungsforschung Aktuell 4/2023 | 21.08.2023Regionale Konzentration durch ethnische Netzwerke?
Welche Faktoren spielen bei der regionalen Verteilung der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland eine Rolle? Konzentrieren sie sich auf bestimmte Kreise und Regionen? Antworten dazu liefert die neue Ausgabe von Bevölkerungsforschung Aktuell.
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Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind mittlerweile mehr als eine Million Menschen nach Deutschland geflüchtet. Dabei konnten sich die Schutzsuchenden im Gegensatz zu anderen Gruppen von Geflüchteten für 90 Tage nach ihrer Einreise frei in Deutschland bewegen und ihren Wohnort wählen. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen führten dazu, dass die deutliche Mehrheit der Geflüchteten ihren Wohnort selbst auswählte, nur etwa 16 Prozent wurden zugewiesen.
Persönliche Kontakte wichtig für die Wohnortwahl
Damit stellt sich die Frage, wie sich die geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainer auf die Regionen in Deutschland verteilen und welche Faktoren hierfür ausschlaggebend waren. Eine neue Analyse in der aktuellen Ausgabe von Bevölkerungsforschung Aktuell liefert dazu erste Befunde. Demnach sind die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland eher dorthin gezogen, wo bereits vor Ausbruch des Krieges Menschen aus der Ukraine lebten. Somit spielte das staatliche Verteilungssystem für die regionale Verteilung nur eine geringe Rolle. Wesentlich bedeutender sind dagegen niedrige Wohnkosten. Welche Konsequenzen die Wohnortwahl der Geflohenen für den weiteren Ankommens- und Integrationsprozess hat, sollte nach Meinung von Mitautor Dr. Andreas Ette Gegenstand weiterer Forschung sein.
Nachlese zu den BiB-Feierlichkeiten
Der zweite Teil der Ausgabe gibt einen Überblick über die Veranstaltungen zu 50 Jahren BiB. Neben der BiB-Konferenz „Turning Gold“ fand gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt die wissenschaftliche Fachkonferenz „Daten.Forschung.Zukunft“ statt. Abgerundet wird die Berichterstattung mit Schnappschüssen der Feierlichkeiten.