BiB-Podcast | 18.10.2023Fachkräftemangel und nachhaltige Demografiepolitik
In der neuen Folge der BiB-Podcast-Reihe „Bevölkerungsforschung – Demografische Einblicke in sozialen Wandel“ diskutieren Univ.-Prof. Dr. C. Katharina Spieß und Dr. Sebastian Klüsener das Thema Fachkräftemangel aufgrund des Rückzugs der Babyboomer vom Arbeitsmarkt aus der Perspektive einer nachhaltigen Demografiepolitik.
Die Generation der von 1950 bis 1965 Geborenen wird auch als Babyboomer bezeichnet. Mit ihrem verstärkten Eintritt in den Ruhestand hinterlassen sie in den kommenden Jahren eine Lücke auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Betrachtet man die Lage aber rein in geleisteten Arbeitsstunden, dann ist das Problem kleiner als gedacht, wie BiB-Direktorin Univ.-Prof. Dr. C. Katharina Spieß und BiB-Forschungsdirektor Dr. Sebastian Klüsener im Podcast zeigen.
Das Ausscheiden großer Gruppen aus dem Arbeitsmarkt innerhalb weniger Jahre lenkt generell den Blick auf diejenigen, bei denen noch ein größeres Erwerbspotential besteht. Das sind vor allem die zahlreichen Menschen ohne beruflichen Abschluss und vor allem Mütter. Gerade bei Letzteren stellt sich aber die Frage, wie sie ihr Erwerbsvolumen ausdehnen können, wenn die Kinder noch klein sind. Für Prof. Dr. Spieß liegt die Lösung in erster Linie im weiteren Ausbau von qualifizierten und ausreichenden Kitaplätzen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Zuwanderung von Fachkräften als möglicher Kompensationsfaktor auf dem Arbeitsmarkt kein Selbstläufer ist, denn der Standort Deutschland konkurriert mit anderen attraktiven Orten. Gerade für Ostdeutschland ist die Lage kompliziert, weil die Firmen hier noch wenig auf die kommenden Personalveränderungen vorbereitet sind.
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