Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Deutsche Gesellschaft für Demographie (DGD) | 22.03.2024Preisverleihung an BiB-Wissenschaftler

Auf der Jahrestagung der DGD konnten sich gleich zwei Forscher aus dem BiB über Auszeichnungen freuen: Dr. Michael Mühlichen erhielt für seine Arbeit zu vermeidbaren Todesfällen den Best Paper Award 2024. Der DGD-Nachwuchspreis ging an Elias Hofmann für seine Masterarbeit zu den ökonomischen Effekten von Binnenmigration in Deutschland.

Best Paper Award: Vermeidbare Todesfälle in deutschsprachigen Regionen

Der mit dem Best Paper Award 2024 ausgezeichnete Beitrag „Different health systems – Different mortality outcomes? Regional disparities in avoidable mortality across German-speaking Europe, 1992–2019“ von Dr. Michael Mühlichen et al. untersucht den Einfluss unterschiedlicher Gesundheitssysteme auf „vermeidbare Todesfälle“ im deutschsprachigen Mitteleuropa. Dabei handelt es sich um Todesfälle im Alter von 0 bis 74 Jahren, die prinzipiell medizinisch (bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung) oder präventiv vermeidbar wären. Die Studie zeigt ein deutliches Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle in Deutschland. Demnach verringern vermeidbare Sterbefälle die Lebenserwartung besonders stark in Ostdeutschland, vor allem in Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Auch einige vom wirtschaftlichen Strukturwandel geprägte Regionen in Westdeutschland weisen eine hohe vermeidbare Sterblichkeit auf.

Die Autoren schließen daraus, dass gesundheitspolitische Maßnahmen in den Bereichen Prävention und Versorgung in diesen Regionen verbesserungswürdig sind. Ein Vergleich mit Gesundheitssystemen der Nachbarregionen könnte sich hier lohnen: Die Schweiz und Südtirol weisen die wenigsten vermeidbaren Todesfälle auf, gefolgt von Westösterreich und Süddeutschland.

Der Artikel von Dr. Michael Mühlichen (BiB), Ass. Prof. Mathias Lerch (EPFL), Dr. Markus Sauerberg und Dr. Pavel Grigoriev (beide BiB) wurde im Journal Social Science and Medicine veröffentlicht.

Beste Masterarbeit: Ökonomische Effekte von interner Migration in Deutschland

Elias Hofmann wurde von der DGD für seine Masterarbeit zu den ökonomischen Effekten von interner Migration in Deutschland ausgezeichnet. Darin untersuchte er, wie sich Umzüge auf die Löhne von Männern und Frauen auswirken - und ob die Umzugsdistanz dabei eine Rolle spielt. Konkret: Erzielen Personen, die über größere Distanzen umziehen, höhere Einkommensgewinne als Personen, die über kürzere Distanzen umziehen? Das Ergebnis: Für Männer und Frauen, die nicht in einer Partnerschaft leben, ist dies der Fall. Frauen, die in einer Partnerschaft leben, können jedoch nicht von diesen positiven Einkommenseffekten profitieren.

Der Autor schlussfolgert, dass Frauen in Partnerschaften häufig nicht für die eigene Karriere umziehen und daher auch Umzüge über größere Distanzen nicht für ihre Karriere nutzen können. Dies kann sich auf die Einkommensverteilung innerhalb der Partnerschaft und die damit verbundene Verhandlungsposition bei zukünftigen Haushaltsentscheidungen auswirken.

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