BiB.Bevölkerungsstudien | 25.06.2025Teilhabe in der Bundesverwaltung
Der „Diversität und Chancengleichheit Survey 2024“ (DuCS 2024) liefert neue Erkenntnisse zur migrationsbezogenen Diversität und Chancengleichheit in den Behörden und Einrichtungen im öffentlichen Dienst des Bundes. Die Beschäftigtenbefragung hat das BiB nach 2019 nun zum zweiten Mal durchgeführt.
Die wachsende Konkurrenz um qualifizierte Arbeitskräfte wird auch im öffentlichen Dienst zunehmend spürbar: Mit 5,3 Millionen Beschäftigten ist er der größte Arbeitgeber in der Bundesrepublik Deutschland. Durch den Übergang der Babyboomer in den Ruhestand werden dem öffentlichen Dienst zukünftig Fachkräfte fehlen. Ein weiterer Trend: Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der weltweit wichtigsten Einwanderungsländer entwickelt. Daher ist es wichtig, zu wissen, inwiefern die vielfältigen gesellschaftlichen Gruppen in der öffentlichen Verwaltung angemessen abgebildet sind.
Vielfalt in der Bundesverwaltung messen
In den letzten Jahren hat die Vielfalt des Personals und die diversitätsbewusste Entwicklung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland an gesellschaftlicher und politischer Bedeutung gewonnen. Dies spiegelt sich unter anderem in der im Januar 2025 beschlossenen Diversitätsstrategie der Bundesregierung wider. Durch diesen Bedeutungsgewinn hat auch der Bedarf an wissenschaftlicher Forschung und belastbaren Daten zur Förderung migrationsbezogener Vielfalt in der Bundesverwaltung zugenommen.
Der DuCS 2024, als zentrale und repräsentative Beschäftigtenbefragung in der Bundesverwaltung, liefert diese Daten. Die Studie erhebt zahlreiche Informationen zur Vielfalt des Personals und zur individuellen Wahrnehmung der Arbeitssituation durch die Beschäftigten. Ein zentrales Ergebnis: In den letzten fünf Jahren ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund um 3,1 Prozentpunkte auf 16,2 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil in der gesamten Erwerbsbevölkerung um 4,3 Prozentpunkte gestiegen. Die Ergebnisse des DuCS 2024 unterstreichen, dass die Bundesverwaltung auf einem guten Weg ist, aber durchaus noch Handlungspotenziale bestehen, um die Vielfalt und beruflichen Chancen für alle weiter zu fördern.
Hintergrund
Der Diversität und Chancengleichheit Survey 2024 (DuCS 2024) wurde im Mai und Juni 2024 vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, des Bundesministeriums des Innern sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland durchgeführt. Befragt wurden über 50.000 Beschäftigte in 73 Bundesbehörden. Im Jahr 2019 wurde der DuCS erstmalig als zentrale Beschäftigtenbefragung in der Bundesverwaltung erhoben. Die aktuelle Erhebung ermöglicht es nun auch, zeitliche Entwicklungen der Diversität in der Bundesverwaltung zu untersuchen.