Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

BiB.Aktuell 7/2025 | 17.09.2025Digitale Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

Wie stehen Erwachsene in Deutschland zu Smartphone-Verboten? Welche Altersgrenzen halten sie für die Smartphone und Social-Media-Nutzung für angemessen? Und wie verändern Informationen über Risiken ihre Sicht?

Kindergruppe mit Handynutzung Quelle: © Lacheev via Getty Images

Die Frage, ab wann Kinder und Jugendliche Zugang zu Smartphones und sozialen Medien haben sollten, wird kontrovers diskutiert. Seit einiger Zeit gibt es zudem eine Debatte über den Umgang mit privaten Smartphones an Schulen. Dabei unterscheiden sich die geltenden Regelungen zwischen den Bundesländern deutlich. Einzelne haben bereits ein entsprechendes Verbot durchgesetzt, andere überlassen die Verantwortung den einzelnen Schulen. Eine einheitliche gesetzliche Regelung für das Mindestalter eines Smartphone-Besitzes gibt es in Deutschland nicht. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag auf der Basis eines bundesweiten Surveys von 1.312 Erwachsenen im Alter ab 18 Jahren unterschiedliche Aspekte der digitalen Mediennutzung durch Kinder und Jugendliche.

Schutzbedürfnis bei den sozialen Medien

Aus den Analysen geht hervor, dass sich die große Mehrheit der Befragten für klare Regeln ausspricht. So wird für den Besitz eines eigenen Smartphones ein Mindestalter von 12 Jahren als angemessen angesehen, bei den sozialen Medien liegt die bevorzugte Grenze bei 14 Jahren. „Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass Erwachsene ein Schutzbedürfnis für Kinder und Jugendliche sehen – gerade bei sozialen Medien“, betont Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Direktorin des BiB und Mitverfasserin der Studie. Der Beitrag untersucht, inwiefern Informationen über Chancen und Risiken die Einstellungen verändern: „Information wirkt tatsächlich. Insbesondere wenn Risiken hervorgehoben werden, erhöht sich die Altersgrenze für eine eigenständige Nutzung digitaler Medien“, erklärt Mitautorin Dr. Sophia Schmitz.

Forderung nach strengeren Regelungen an den Schulen

Auch im schulischen Kontext sprechen sich die Befragten mehrheitlich für strengere Regelungen aus. Ein Großteil befürwortet ein Verbot von Smartphones an Grundschulen sowie ein Nutzungsverbot im Unterricht an allen Schulen. Zugleich wird eine stärkere Verantwortung von Politik und Plattformbetreibern gefordert. Schulen sollen nach Ansicht vieler Befragter nicht nur regulieren, sondern auch Medienkompetenz vermitteln. Ein reines Handyverbot reicht nach Ansicht vieler Befragter nicht aus. Vielmehr sollen Schulen Kinder und Jugendliche für den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien befähigen.

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