Bevölkerungsentwicklung
Die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen – gegenwärtig sind es rund 84 Millionen – hängt von drei wichtigen demografischen Prozessen ab: den Geburten, den Sterbefällen und dem Ergebnis der Zu- und Abwanderungen.
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Liegt die Zahl der Geburten über der Anzahl der Sterbefälle – was in Deutschland bis Anfang der 1970er Jahre der Fall war – spricht man von einem Geburtenüberschuss. Seit dieser Zeit übersteigt die Zahl der Gestorbenen diejenigen der Geborenen. Dass die Bevölkerung Deutschlands bis zum Jahr 2002 trotz des Sterbeüberschusses anwachsen konnte, lag am hohen Zuwanderungsüberschuss. Zwischen 2003 und 2010 konnten die rückläufigen Wanderungsgewinne oder sogar Wanderungsverluste die Sterbefallüberschüsse nicht mehr kompensieren beziehungsweise verstärkten diese sogar und die Bevölkerungszahl in Deutschland ging zurück. Die hohen Zuwanderungsgewinne seit 2011 veränderten diesen Trend und die Bevölkerungszahl wächst seitdem wieder an.
Die seit Mitte des 20. Jahrhunderts zunehmende Zuwanderung nach Deutschland zeigt sich heute auch in der Zusammensetzung der Bevölkerung nach Migrationshintergrund. Aktuell weist mehr als jede vierte in Deutschland lebende Person einen Migrationshintergrund auf, etwa die Hälfte von ihnen besitzt keine deutsche Staatsbürgerschaft.
Altersstruktur der Bevölkerung
Der Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland hat sich in den letzten 100 Jahren erheblich verändert. Jahrhundertelang herrschte bei der Altersstruktur das Bild der sprichwörtlichen „Alterspyramide“ vor. Mit dem fortschreitenden demografischen Alterungsprozess wird der Sockel der Pyramide schmaler – der Anteil der jüngeren Jahrgänge geht zurück – während die älteren Jahrgänge immer stärker besetzt werden. Im Altersaufbau spiegeln sich nicht nur die langfristigen demografischen Trends, sondern auch kurzfristiger wirkende historische Einflüsse wie Geburtenausfälle durch Kriege und Krisen, Kriegstote, Zuwanderungsereignisse oder besonders stark besetzte Geburtsjahrgänge – wie die Babyboomer – wider.
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...In Deutschland lebten im Jahr 2022 rund 84 Millionen Menschen. Der Bevölkerungsstand wird im Rahmen von Volkszählungen ermittelt und in den Jahren zwischen den Zählungen fortgeschrieben. Er ist das Ergebnis der natürlichen (Geburten und Sterbefälle) und der räumlichen (Zu- und Abwanderung...
...Im Zeitraum von 1990 bis 2022 wurden Bevölkerungsanstiege vor allem in Großstädten, dem Umland der Großstädte in Westdeutschland sowie dem Berliner Umland verzeichnet. Besonders auffällig sind die starken, großflächigen Bevölkerungszuwächse im Großraum München. Die Karte verdeutlicht darüber hinaus...
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland ist seit 1910 nahezu kontinuierlich angestiegen. Durch die höhere Lebenserwartung der Frauen liegt deren Durchschnittsalter deutlich über dem der Männer.
Der Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland wurde unter anderem durch die Geburtenausfälle während der Weltwirtschaftskrise und des zweiten Weltkriegs sowie Fertilitätsschwankungen beeinflusst.
Das relativ niedrige Geburtenniveau und die zu erwartende wachsende Lebenserwartung werden zur weiteren Alterung der Bevölkerung in Deutschland führen. Zuwanderungen junger Menschen können den Alterungsprozess zeitweise verlangsamen, aber nicht aufhalten.
Die Darstellung in 1.000 Personen verdeutlicht das zahlenmäßige Verhältnis zwischen den Personen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland. Dabei ist die Bevölkerung mit Migrationshintergrund erheblich jünger als die Bevölkerung ohne einen solchen Hintergrund.
Der Altersaufbau erhält seine Form aus dem Zusammenwirken von Geburtenhäufigkeit und Sterblichkeit sowie den Zu- und Abwanderungen. Diese sind unter anderem geprägt von wirtschaftlichen und sozialen Ereignissen der Vergangenheit.
Der Altenquotient setzt die Zahl der Älteren ab 65 Jahren ins Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Der hohe Altenquotient in vielen ostdeutschen Kreisen ist vor allem das Ergebnis der Abwanderung junger Menschen und damit auch potenzieller Eltern und Kinder.
Überdurchschnittliche Ausländeranteile weisen vor allem die westlichen und südlichen Kreise in Deutschland auf; darüber hinaus ist ein Stadt-Land-Unterschied erkennbar. Die höchsten Ausländeranteile finden sich in westdeutschen Städten, die niedrigsten in ostdeutschen Landkreisen.
Der Außenwanderungssaldo zeigt die Differenz der Zu- und Abwanderungen über die Außengrenzen Deutschlands hinweg. Von der Außenwanderung profitieren zurzeit vor allem Großstädte. Die meisten ländlichen Kreise in Ostdeutschland sowie in Bayern weisen hingegen vergleichsweise geringe Außenwanderungsüberschüsse auf.