Geschlechterproportion im Alter 15 bis 49 Jahre in Deutschland (Kreisebene, 2022)
Ostdeutsche Kreise haben häufig einen sehr hohen Männerüberschuss im jungen und mittleren Erwachsenenalter. Häufig ist dies das Ergebnis selektiver Wanderungsprozesse in der Vergangenheit. Insbesondere in den 1990er Jahren aber auch Anfang der 2000er Jahre wanderten überproportional viele junge Frauen aus Ostdeutschland ab. Besonders betroffen waren dabei eher ländliche Regionen. So weisen aktuell Sachsen-Anhalt und Thüringen besonders hohe Geschlechterproportionen auf. In der Mehrzahl der ostdeutschen Kreise kommen heute mehr als 110 Männer auf 100 Frauen. Da die Abwanderung aus Ostdeutschland in den letzten Jahren stark zurückgegangen und weniger von Geschlechterunterschieden geprägt ist, kann angenommen werden, dass in den nachrückenden Generationen die Geschlechterproportionen wieder deutlich ausgeglichener sein werden.