Nichtehelichenquote für West- und Ostdeutschland (1946-2023)
Mit der Durchsetzung nichtehelicher Lebensformen haben in Deutschland auch die nichtehelichen Geburten deutlich an Gewicht gewonnen. In der DDR begann der Trend steigender Anteile nichtehelich Geborener (Nichtehelichenquote) bereits Ende der 1960er Jahre, im Früheren Bundesgebiet setzte diese Entwicklung später und auf deutlich geringerem Niveau ein.
Stärkere gesellschaftliche Akzeptanz Alleinerziehender und nichtehelicher Lebensformen in der DDR gegenüber dem Früheren Bundesgebiet führen zusammen mit spezieller Unterstützung lediger Mütter in der DDR (Babyjahr für das erste Kind früher als bei verheirateten Müttern, besserer Zugang zu Krippenplätzen) zum deutlichen Anwachsen des Anteils nichtehelicher Geburten bereits ab Ende der 1970er Jahre. In Westdeutschland werden erst 1998 viele rechtliche Benachteiligungen für nichteheliche Kinder und ledige Elternteile beseitigt, seitdem stieg auch hier die Nichtehelichenquote stärker an. Seit 2011 ist für Ostdeutschland bei der Nichtehelichenquote ein rückläufiger Trend sichtbar, in Westdeutschland dagegen seit 2016 eine weitgehende Stagnation.