Nach Altersgruppen zusammengefasste Geburtenziffern 20- bis unter 30-jähriger Frauen in West- und Ostdeutschland (1950-2023)
Die Geburtenentwicklung in den jüngeren Altersgruppen zeigt seit 1950 sehr deutliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. In Westdeutschland ist das Bild geprägt durch die hohen Geburtenzahlen in den 1960er Jahren - die sogenannten Babyboom-Jahrgänge - und danach ein deutliches Absinken des Geburtenniveaus. Bei den 25- bis 29-jährigen Frauen stabilisierte sich diese Entwicklung auf einem niedrigen Niveau, die Geburtenhäufigkeit der jüngsten Altersgruppe bleibt weiterhin rückläufig. Im Gegensatz zum Früheren Bundesgebiet bekamen die Frauen in der DDR ihre Kinder deutlich früher, meist bereits zwischen 20 und 24 Jahren. Durch bevölkerungspolitische Maßnahmen gelang es Mitte der 1970er Jahre den Geburtenrückgang vor allem bei den jungen Frauen aufzuhalten, allerdings nur für relativ kurze Zeit.
Der Geburteneinbruch im Zusammenhang mit der deutschen Wiedervereinigung führte in den beiden jungen Altersgruppen zu einem tiefen Absinken des Geburtenniveaus, besonders stark ausgeprägt bei den 20- bis 25-jährigen Frauen in Ostdeutschland. Mittlerweile haben sich die Geburtenniveaus in Ostdeutschland den westdeutschen weitgehend angeglichen.