Eheschließungen und rohe Eheschließungsziffer in West- und Ostdeutschland (1950-2023)
Die Entwicklung der Eheschließungen in Westdeutschland ist geprägt durch die hohe Heiratshäufigkeit im "Goldenen Zeitalter für Heirat und Familie" in den 1960er Jahren und einen dann folgenden deutlichen Rückgang der Eheschließungen, wobei die absolute Zahl der Heiraten auch von der Zahl der Personen im jüngeren Alter mit der höchsten Heiratshäufigkeit abhängt. Seit etwa 2000 scheint sich die Heiratshäufigkeit auf einem deutlich niedrigeren Niveau zu stabilisieren. In der ehemaligen DDR lag das Heiratsniveau deutlich über dem westdeutschen Level. Mit der deutschen Wiedervereinigung jedoch kam es ebenso wie bei anderen demografischen Prozessen zu einem erheblichen Einbruch bei den Eheschließungen. Ab Mitte der 1990er Jahre ist das Heiratsniveau wieder leicht auf das westdeutsche Niveau angestiegen. Die absolute Zahl der Heiraten hängt jedoch nicht nur von der Heiratshäufigkeit ab, sondern auch von der geringer gewordenen Zahl junger Menschen in Ostdeutschland.