Zu- und Fortzüge von deutschen Staatsbürgern (1991-2022)
Der Wanderungssaldo deutscher Staatsbürger war in den 1980er und 1990er Jahren vor allem durch die hohen Zuzüge von (Spät-)Aussiedlern geprägt, zum Höhepunkt dieser Zuzüge im Jahr 1990 kamen rund 400.000 (Spät-)Aussiedler und Familienangehörige nach Deutschland. Mit dem Kriegsfolgenbereinigungsgesetz von 1992 verschärften sich die Voraussetzungen für die Anerkennung als (Spät-)Aussiedler. Weitere Gesetzesänderungen der folgenden Jahre sowie weitere Gründe (zum Beispiel die größtenteils abgeschlossene Familienzusammenführung der bereits hier lebenden (Spät-)Aussiedler) sorgten dafür, dass die Zahl der in diesem Rahmen zuziehenden Deutschen seitdem kontinuierlich abnahm. Die Zuzugszahlen der Deutschen ohne (Spät-)Aussiedler waren seit Mitte der 1990er Jahre lange relativ konstant, die Fortzüge hingegen haben sich in diesem Zeitraum deutlich erhöht, wodurch seit 2005 der Wanderungssaldo der Deutschen negativ ausfällt. Ohne Berücksichtigung der (Spät-)Aussiedler wäre der Wanderungssaldo allerdings im gesamten Zeitraum negativ gewesen. Für die Jahre seit 2016 fallen die ausgewiesenen Wanderungszahlen für deutsche Staatsbürger bedingt durch methodische Änderungen höher aus.