Binnenwanderungssaldo der Stadt- und Landkreise nach Kreistypen (1991-2021)
Die innerdeutschen Wanderungen auf Ebene der Kreise beziehungsweise kreisfreien Städte zeigen seit mehreren Jahrzehnten wechselnde Zyklen von Urbanisierung und Suburbanisierung. Im wiedervereinigten Deutschland nahmen Anfang der 1990er Jahre Wanderungen aus den kreisfreien Großstädten ins Umland und in ländliche Kreise zu und erreichten Mitte der 1990er Jahre ihren Höhepunkt.
Dieses Bild veränderte sich in den darauf folgenden Jahren zunehmend und ging über in eine steigende Zuwanderung in die Großstädte, die bis Anfang der 2010er Jahre andauerte. Seither ist in Deutschland eine neue Phase der Suburbanisierung mit Fortzügen aus den kreisfreien Großstädten zu beobachten, die sich in den letzten Jahren nochmals verstärkt hat. Inzwischen erreichen die Wanderungsverluste der Großstädte das Niveau der 1990er Jahre. Die dünn besiedelten ländlichen Kreise weisen inzwischen die höchsten Nettowanderungsraten auf.