Säuglingssterblichkeit in Deutschland (1872-2023)
Die Säuglingssterblichkeit (im ersten Lebensjahr gestorbene Kinder) konnte in Deutschland ab Ende des 19. Jahrhunderts bis etwa in die 1930er Jahre erheblich gesenkt werden. Die Gründe lagen sowohl in verbesserten Lebens- und Arbeitsbedingungen als auch in verbesserter Ernährung, Hygiene, Säuglingspflege und medizinischen Fortschritten. Während um 1870 rund ein Viertel aller Neugeborenen innerhalb des ersten Lebensjahres starb, waren es 1938 noch 60 von 1.000 Lebendgeborenen. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren stieg die Säuglingssterblichkeit aufgrund der verschlechterten Ernährungs- und Hygienebedingungen zwischenzeitlich an. Heute sterben nur noch etwa drei von 1.000 Lebendgeborenen, damit ist der Anteil der Säuglingssterblichkeit am gesamten Sterblichkeitsniveau nur noch minimal.