Nach der UN-Definition umfasst die Gruppe der „Am wenigsten entwickelten Länder“ 47 Länder, denen aufgrund ihres geringen Entwicklungsniveaus (gemessen am BIP pro Kopf, den Indikatoren zu Humankapital und an wirtschaftlicher Verwundbarkeit) durch die UN das Recht auf eine besondere Förderung zuerkannt wurde (siehe Glossar). Zu Beginn der 1950er Jahre lebten rund 200 Millionen Menschen in diesen Ländern. Heute ist die Bevölkerungszahl auf 1 Milliarde Menschen angewachsen, und hat sich damit verfünffacht. Die UN-Bevölkerungsabteilung geht davon aus, dass sich diese Zahl bis Ende dieses Jahrhunderts noch auf 3 Milliarden erhöhen, also noch einmal verdreifachen wird. Ursache dafür sind vor allem die hohen Geburtenüberschüsse, die bis zur Mitte des 21. Jahrhundert sogar noch ansteigen und erst dann langsam zurückgehen sollen.
Die Wachstumsraten der Bevölkerung lagen in den am wenigsten entwickelten Ländern 1950 bei rund 2 Prozent pro Jahr und erhöhten sich dann bis Anfang der 1990er Jahre auf mehr als 2,7 Prozent. Gegenwärtig wächst die Bevölkerung in dieser Ländergruppe jährlich noch um etwa 2,3 Prozent. In den nächsten Jahrzehnten rechnet die UN mit einem Rückgang des Bevölkerungswachstums in dieser Ländergruppe.
Ergebnisse der Modellrechnungen der UN für die Jahre bis 2100
– mittlere Variante
| Durchschnitt im jeweiligen Fünfjahreszeitraum | ||
|---|---|---|
| Zeitraum | Bevölkerung (in Mrd.) | jährliches Wachstum der Bevölkerung (in Prozent) |
| 2025-2030 | 1,25 | 2,11 |
| 2035-2040 | 1,52 | 1,85 |
| 2045-2050 | 1,81 | 1,59 |
| 2055-2060 | 2,09 | 1,34 |
| 2065-2070 | 2,36 | 1,11 |
| 2075-2080 | 2,61 | 0,90 |
| 2085-2090 | 2,83 | 0,70 |
| 2095-2100 | 3,01 | 0,53 |
Datenquelle: UN World Population Prospects 2019; Berechnungen: BiB
Die Diagramme und Karten stehen unter einer Creative Commons Namensnennung - Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz.