Bilanz der Lebendgeborenen und Gestorbenen, Afrika (1950-2020)
Viele afrikanische Länder gehören zur Gruppe der „Am wenigsten entwickelten Länder“, so dass die für diese Gruppe getroffenen Trendaussagen häufig mit denen für Afrika übereinstimmen. Die Zahl der Geborenen stieg in den afrikanischen Ländern von 1950 bis zur Gegenwart kontinuierlich von knapp 12 Millionen auf über 40 Millionen Geburten pro Jahr an, hat sich also in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht. Durch die hohe Anzahl junger Frauen im gebärfähigen Alter rechnet die UN noch bis fast zum Ende des 21. Jahrhunderts mit einem weiteren Anstieg der Geburtenzahl in Afrika. Auch die Zahl der Gestorbenen erhöhte sich von 1950 bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts, allerdings in deutlich geringerem Umfang als die Zahl der Geburten. Haupttodesursachen waren dabei vor allem Hunger und Infektionskrankheiten wie AIDS, Tuberkulose und Malaria. Die Verringerung der Gestorbenenzahlen zu Beginn des 21. Jahrhunderts war durch die Senkung der Sterblichkeit in einer Reihe von Ländern, wie zum Beispiel Angola, Tansania oder Sambia, möglich.
Mit der in den kommenden Jahrzehnten auch in Afrika zu erwartenden Alterung der Gesellschaft werden die Gestorbenenzahlen deutlich ansteigen, die UN rechnet fast mit einer Vervierfachung gegenüber dem heutigen Stand. Trotzdem werden in dieser Ländergruppe die Geburtenzahlen die Zahl der Sterbefälle auch in diesem Jahrhundert deutlich übersteigen, der Höhepunkt dieser Überschüsse wird durch die UN-Bevölkerungsabteilung für Mitte des 21. Jahrhunderts erwartet. Für die letzten Jahrzehnte des Betrachtungszeitraums sollen die Geburtenüberschüsse im Ergebnis nahezu gleichbleibender Geburtenzahlen, aber deutlich steigender Sterbefälle wieder zurückgehen.
Ergebnisse der Modellrechnungen der UN für die Jahre bis 2100
– mittlere Variante
| Durchschnitt im jeweiligen Fünfjahreszeitraum (in Mio.) |
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Zeitraum | Lebendgeborene | Gestorbene | Saldo |
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2025-2030 | 47,8 | 11,5 | 36,3 |
2035-2040 | 53,3 | 13,2 | 40,1 |
2045-2050 | 57,6 | 15,6 | 42,0 |
2055-2060 | 60,5 | 18,7 | 41,8 |
2065-2070 | 62,7 | 22,6 | 40,1 |
2075-2080 | 63,8 | 27,0 | 36,8 |
2085-2090 | 63,7 | 31,8 | 31,9 |
2095-2100 | 62,9 | 36,8 | 26,1 |
Datenquelle: UN World Population Prospects 2019; Berechnungen: BiB
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