Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Regionale Unterschiede

Regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur sind in erster Linie das Ergebnis von Unterschieden im regionalen Geburtenniveau und der Zu- und Abwanderung.

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Die Abwanderung vor allem junger Menschen aus Ostdeutschland in den ersten Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung hat in Kombination mit dem gravierenden Rückgang des Geburtenniveaus bis Mitte der 1990er Jahre zu tiefgreifenden Auswirkungen auf die Bevölkerungszahlen und die Altersstruktur der Bevölkerung in Ostdeutschland geführt. Aber auch in Westdeutschland sind starke regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung zu erkennen, die zu einer Konzentration des Bevölkerungswachstums in den städtischen Regionen beziehungsweise den Ballungszentren führen, während die ländlichen Gebiete größtenteils mit Bevölkerungsverlust und überdurchschnittlicher Alterung konfrontiert sind.

Unterschiede bei Geburten und Sterblichkeit

Regionale Differenzen im Geburtenniveau werden sowohl zwischen als auch innerhalb der Bundesländer sichtbar. Besonders hoch waren die Geburtenraten in den letzten Jahren im Westen Niedersachsens, sowie in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns. Vergleichsweise niedrige Geburtenraten sind in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg zu beobachten. Im Hinblick auf das Alter bei der Geburt ihrer Kinder sind ostdeutsche Mütter jünger als westdeutsche, wobei sich die Differenz in den letzten Jahren weiter verringert hat.

Die regionalen Differenzen im Bereich der Sterblichkeit zeigen bei der Höhe der (ferneren) Lebenserwartung ein leichtes Gefälle zugunsten der südlichen Bundesländer. Dabei fallen die Unterschiede bei den Männern höher aus als bei den Frauen.

Unterschiede in Lebens- und Haushaltsformen

Lebensgemeinschaften, vor allem auch mit Kindern, sind in den ostdeutschen Bundesländern weitaus stärker vertreten als in Westdeutschland. Außerdem zeigt sich bei den Lebensformen der Erwachsenen ein deutlicher Stadt-Land-Unterschied. Die höheren Anteile Alleinstehender und von Partnern in Lebensgemeinschaften haben die Anteile Verheirateter in den Städten im Vergleich zu ländlichen Regionen verringert. Das spiegelt sich auch in der unterschiedlichen durchschnittlichen Haushaltsgröße in den Bundesländern wider: in den Stadtstaaten sind die Haushalte im Durchschnitt deutlich kleiner als in den Flächenländern.

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Resultate 11 bis 20 von insgesamt 27 für Suchbegriff 2022

Durchschnittsalter in Deutschland (Kreisebene, 2022)Dokumenttyp: Fakten

Deutschland gehört international zu den Ländern mit dem höchsten Durchschnittsalter. Regional gibt es allerdings deutliche Unterschiede: Auf der einen Seite profitieren vor allem mittelgroße Universitätsstädte vom bildungsbedingten Zuzug junger Menschen und weisen daher eine überdurchschnittlich junge Bevölkerung auf. Auf der anderen Seite sind strukturschwache Regionen häufig relativ alt, weil mit der Abwanderung junger Menschen auch die nachfolgende Elterngeneration fehlt.

Karte zum Durchschnittsalter in Deutschland auf Kreisebene im Jahr 2022 (verweist auf: Durchschnittsalter in Deutschland (Kreisebene, 2022))

Bevölkerungsdichte in Deutschland (Kreisebene, 2022)Dokumenttyp: Fakten

Innerhalb des Landes konzentriert sich die Bevölkerung insbesondere im Westen des Landes, wo gerade entlang des Rheinkorridors flächenhaft hohe Bevölkerungsdichten verzeichnet werden. Weite Teile des Ostens, aber auch die Mitte und der Norden Deutschlands sind dagegen eher von einem Kontrast zwischen einzelnen Ballungsräumen wie etwa Berlin und Hamburg und geringer besiedelten Gebieten geprägt.

Karte zeigt die Bevölkerungsdichte in Einwohner je Quadratkilometer in Deutschland auf Kreisebene im Jahr 2022 (verweist auf: Bevölkerungsdichte in Deutschland (Kreisebene, 2022))

Anteil der Lebendgeborenen nicht miteinander verheirateter Eltern in Deutschland (Kreisebene, 2022)Dokumenttyp: Fakten

In fast allen ostdeutschen Kreisen werden mindestens die Hälfte aller Kinder nichtehelich geboren, in Westdeutschland ist dies in keinem einzigen Kreis der Fall. Innerhalb Westdeutschlands ist ein Nord-Süd-Unterschied sichtbar - im Norden wird ein höherer Anteil von Kindern nichtehelich geboren als im Süden.

Karte des prozentualen Anteils der Lebendgeborenen nicht miteinander verheirateter Eltern in Deutschland auf Kreisebene im Jahr 2022 (verweist auf: Anteil der Lebendgeborenen nicht miteinander verheirateter Eltern in Deutschland (Kreisebene, 2022))

Wanderungssaldo je 100 Einwohner in Deutschland (Kreisebene, 2022)Dokumenttyp: Fakten

Der Wanderungssaldo der Kreise setzt sich zusammen aus den Zu- und Abwanderungen innerhalb Deutschlands und über die Bundesgrenzen hinweg. Aktuell weisen in der Summe von Außen- und Binnenwanderung alle Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland Wanderungsüberschüsse auf. Die höchsten Überschüsse verzeichnen aktuell Kreise im Umland von Berlin. Vergleichsweise niedrig sind hingegen die Zuwanderungsüberschüsse im nördlichen Bayern.

Karte zum Wanderungssaldo je 100 Einwohner in Deutschland auf Kreisebene im Jahr 2022 (verweist auf: Wanderungssaldo je 100 Einwohner in Deutschland (Kreisebene, 2022))

Zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) in Deutschland (Kreisebene, 2022)Dokumenttyp: Fakten

Mittlerweile ist das Geburtenniveau in Ostdeutschland aber wieder angestiegen und liegt derzeit in leicht unter dem westdeutschen Niveau. In Westdeutschland fallen vor allem Kreise im Osten Niedersachsens mit überdurchschnittlich hohen Geburtenraten auf.

Karte zur zusammengefassten Geburtenziffer (TFR) in Deutschland auf Kreisebene im Jahr 2022 (verweist auf: Zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) in Deutschland (Kreisebene, 2022))

Lebenserwartung Neugeborener in Deutschland nach Kreisen (2020-2022)Dokumenttyp: Fakten

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt schwankt gegenwärtig in den Kreisen und kreisfreien Städten zwischen knapp 77 Jahren und knapp 84 Jahren. Dabei zeigt sich ein deutliches Gefälle zwischen Nord-Ost und Süd-West. In fast allen Kreisen Baden-Württembergs liegt die Lebenserwartung bei über 81 Jahren. In weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und in ganz Sachsen-Anhalt beträgt die Lebenserwartung dagegen weniger als 80 Jahre.

Karte der Lebenserwartung Neugeborener in Deutschland auf Kreisebene der Jahre 2020-2022 (verweist auf: Lebenserwartung Neugeborener in Deutschland nach Kreisen (2020-2022))

Lebenserwartung 65-Jähriger in Deutschland nach Kreisen (2020-2022)Dokumenttyp: Fakten

Die durchschnittliche verbleibende Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren schwankt gegenwärtig in den Kreisen und kreisfreien Städten zwischen rund 18 und 21 Jahren. Die höchste verbleibende Lebenserwartung weisen Kreise in Baden-Württemberg und dem südlichen Bayern auf. In weiten Teilen Thüringens und Sachsen-Anhalts sowie in Teilen des Ruhrgebiets und Ostbayerns beträgt die verbleibende Lebenserwartung dagegen weniger als 19 Jahre.

Karte der Lebenserwartung 65-Jähriger in Deutschland auf Kreisebene der Jahre 2020-2022 (verweist auf: Lebenserwartung 65-Jähriger in Deutschland nach Kreisen (2020-2022))

Durchschnittliches Alter der Mütter bei Geburt ihrer Kinder in Deutschland (Kreisebene, 2022)Dokumenttyp: Fakten

Für Gesamtdeutschland liegt dieses Durchschnittsalter bei 31,7 Jahren. Bei regionaler Betrachtung ist ein Stadt-Land-Unterschied zu erkennen. Frauen in Großstädten und dem Umland sind bei der Geburt durchschnittlich älter als solche in ländlicheren Kreisen. Weiterhin weist die Mehrzahl der ostdeutschen Kreise ein Durchschnittsalter unter dem Wert für Gesamtdeutschland auf, wohingegen in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs die Frauen bei der Geburt älter sind.

Karte zum durchschnittlichen Alter der Mütter bei Geburt ihrer Kinder in Deutschland auf Kreisebene im Jahr 2022 (verweist auf: Durchschnittliches Alter der Mütter bei Geburt ihrer Kinder in Deutschland (Kreisebene, 2022))

Durchschnittliches Alter der Mütter bei Geburt ihrer Kinder in europäischen und angrenzenden Ländern (2022)Dokumenttyp: Fakten

Im Hinblick auf das durchschnittliche Alter der Mütter bei Geburt ihrer Kinder liegt Deutschland mit rund 31 Jahren im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld. Deutlich jünger sind die Mütter vor allem in vielen osteuropäischen Ländern und in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. In einigen südeuropäischen Ländern und in Irland sind die Mütter bei der Geburt im Durchschnitt älter als in Deutschland.

Karte zum Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder in europäischen und angrenzenden Ländern (2022) (verweist auf: Durchschnittliches Alter der Mütter bei Geburt ihrer Kinder in europäischen und angrenzenden Ländern (2022))

Minderjährige Kinder in Familien nach Lebensform in den Bundesländern (2022)Dokumenttyp: Fakten

Während in Bayern und Baden-Württemberg knapp 80 Prozent der minderjährigen Kinder bei verheirateten Eltern aufwachsen, ist dieser Anteil in den meisten ostdeutschen Bundesländern mit weniger als 60 Prozent deutlich geringer. Hier leben jeweils zwischen 19 und 24 Prozent der minderjährigen Kinder in nichtehelichen Lebensgemeinschaften und bei Alleinerziehenden. Kinder bei Alleinerziehenden wiederum leben in allen Bundesländern zu mehr als 80 Prozent bei der Mutter.

Balkendiagramm zu minderjährigen Kindern in Familien nach Lebensform in den Bundesländern (2022) (verweist auf: Minderjährige Kinder in Familien nach Lebensform in den Bundesländern (2022))

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