Entwicklung der Rentenbezugsdauer: Unterschiede nach Rentenhöhe und Bestandsauswirkungen (ERDA)
Inhalt und Ziele
Die demografische Alterung wird in Folge des Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre (Babyboomer-Jahrgänge) in den kommenden Jahren in erster Linie mit Belastungen für die gesetzliche Rentenversicherung einhergehen. Hierbei ist neben der Entwicklung der Rentenhöhen und der Zahl von Rentenbeziehenden vor allem die Entwicklung der Rentenbezugsdauer entscheidend. Das vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) für drei Jahre (2025 bis 2028) geförderte Projekt „Entwicklung der Rentenbezugsdauer: Unterschiede nach Rentenhöhe und Bestandsauswirkungen (ERDA)“ hat das Ziel, Forschungslücken in diesem Bereich zu schließen. Es beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, wie sich die Rentenbezugsdauer nach Rentenhöhe im Zeitraum 2005 bis 2022 entwickelt hat, welche individuellen soziodemografischen Merkmale mit der Rentenbezugsdauer nach Rentenhöhe und mit den Veränderungen dieser Unterschiede zusammenhängen und welche realistischen Szenarien für die Entwicklung der Struktur des Rentenbestands nach Rentenhöhe bis ins Jahr 2040 identifiziert werden können. Die Leitung des Projekts liegt im Forschungsbereich „Alterung, Mortalität und Bevölkerungsdynamik“ und hier insbesondere bei der Forschungsgruppe „Altern und Alterung“. Mit der Forschungsgruppe „Mortalität“ findet eine Kooperation bei ausgewählten Arbeitspaketen im Projekt ERDA statt. Neben einem Erkenntnisgewinn für die wissenschaftliche Grundlagenforschung leistet ERDA auch einen wichtigen Beitrag zur Beratung von Politik und Verwaltung und der Information der Öffentlichkeit.
Daten und Methoden
Für das Projekt ERDA werden sowohl administrative Mikrodaten der Deutschen Rentenversicherung (unter anderem Aktiv-Versicherten-Statistik und Rentenbestand/-wegfall) als auch hiermit verknüpfte Surveydaten, zum Beispiel des Sozio-oekonomischen Panel oder des Surveys of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE-RV) im Längsschnitt genutzt. Im Rahmen des Projekts kommen sterbetafelbasierte Ansätze und Dekompositionsanalysen zur Anwendung sowie weitere demografische Ansätze, wie etwa der Outsurvival-Ansatz, Lexis-Surfaces sowie Mikrosimulations-Methoden. Letztere dienen zur Erstellung szenariobasierter Vorausberechnungen von Rentenbezugsdauern bis mindestens 2040. Für die Analyse der mit den administrativen Daten der Deutschen Rentenversicherung verknüpften Surveydaten wird auf multivariate Analysemethoden für Längsschnittdaten, wie etwa Random- oder Fixed-Effects-Modelle sowie Ansätze der linearen Strukturgleichungsmodellierung zurückgegriffen.
Laufzeit
07/2025-09/2028
Team
Projektpartner
- Dr. Mara Barschkett, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn