Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Paare in Kinderwunschbehandlung (PinK)

Inhalt und Ziele

Die Bedeutung der assistierten Reproduktion als Handlungsoption für Personen mit unerfülltem Kinderwunsch steigt. Die breite Verfügbarkeit und zunehmende Akzeptanz sind dafür wesentlich. Mit dem biologischen Alter steigt, bei Frauen wie auch bei Männern, das Risiko der (temporären) Unfruchtbarkeit. Nur geringes Wissen liegt für Deutschland über die Situation von Kinderwunschpaaren und deren soziodemografischer Merkmale sowie Einstellungen vor. Der Forschungsstand ist vor allem aus soziologischer Sicht in Deutschland wenig untersucht. Das interdisziplinär angelegte PinK-Projekt soll hierzu neue Erkenntnisse liefern. Dafür wurde eine schriftliche Befragung mit zwei Erhebungswellen bei Paaren in Kinderwunschbehandlung durchgeführt.

Das Projekt verfolgt mehrere Ziele. Es werden die Wege von Paaren in ein Kinderwunschzentrum nachvollzogen und Entscheidungsprozesse aus Paarperspektive untersucht. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Frage, ob der Zugang zur Kinderwunschbehandlung, Mustern sozialer Ungleichheit folgt. Die Population der Kinderwunschpatienten beziehungsweise -paare wird unter Berücksichtigung von Soziodemografie, Lebensstilmerkmalen und Einstellungen beschrieben. Darüber hinaus ist anhand der Wiederholungsbefragung der Behandlungsverlauf nachvollziehbar. Es wird untersucht, wie sich dieser auf Einstellungen zum Thema Familie und die Belastungswahrnehmung auswirkt.

Daten und Methoden

Die PinK-Studie ist eine prospektive schriftliche Befragung von Paaren, die zwischen Juli 2012 und Mai 2013 ein Kinderwunschzentrum in Rheinland-Pfalz oder Wiesbaden aufgesucht haben. Insgesamt haben 323 Frauen und 242 Männer, darunter 234 Paare, an der ersten Erhebung teilgenommen. Die Response Rate lag bei 31 Prozent.

Für die Wiederholungsbefragung wurden ein Jahr nach der ersten Teilnahme (Juni 2013 bis August 2014) Fragebögen an alle Personen geschickt, die ihr Interesse an einer weiteren Teilnahme bekundet und ihre Adressen bereitgestellt hatten. Die zweite Welle umfasst 140 Frauen und 93 Männer. Das heißt 39,6 Prozent der Frauen und Männer aus der ersten Welle haben nochmals teilgenommen.

Laufzeit

2011–2015

Projektpartner

  • Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz
  • Evangelische Hochschule Darmstadt
  • Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde der Universitätsmedizin Mainz

Ausgewählte Publikationen

Passet-Wittig, Jasmin; Schneider, Norbert F. (2018):

Journal of Health Psychology [online first].

Passet-Wittig, Jasmin (2017):

Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft 49. Opladen, Berlin, Toronto: Barbara Budrich.

Passet-Wittig, Jasmin; Schneider, Norbert F.; Letzel, Stephan; Schuhrke, Bettina; Seufert, Rudolph; Zier, Ulrike; Münster, Eva (2016):

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie 13(3): 80–90.

Weitere Publikationen

Münster, Eva; Letzel, Stephan; Passet-Wittig, Jasmin; Schneider, Norbert F.; Schuhrke, Bettina; Zier, Ulrike (2018):

BMC Pregnancy and Childbirth 18:62.

Passet-Wittig, Jasmin; Schuhrke, Bettina; Herold, Lucie; Letzel, Stephan; Münster, Eva; Seufert, Rudolf; Zier, Ulrike; Schneider, Norbert F. (2016):

BiB Daten- und Methodenberichte 4/2016. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Passet-Wittig, Jasmin; Schneider Norbert F. (2016):

Bevölkerungsforschung Aktuell 4/2016: 15–21.

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