Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

FReDA - Das familiendemografische Panel

Inhalt und Ziele

Innerhalb des familiendemografischen Panels (FReDA) übernimmt das BiB insbesondere die Koordination mit den FReDA-Partnerinstituten, dem FReDA-Rat, dem Konsortium des „Generations and Gender Programme (GGP)“, der Politik sowie mit den Datennutzerinnen und Datennutzern. Die Forschungsgruppe 1.3 „FReDA – Das familiendemografische Panel“ ist für die fortwährende Weiter- und Neuentwicklung von Fragebögen für FReDA zuständig und visiert eine Verknüpfung mit amtlichen Daten an, die unter anderem kleinräumige Makrodaten sowie georeferentielle Daten umfasst. Sie dokumentiert das Erhebungsprogramm für Datennutzende sowie für Interessierte aus Wissenschaft, Medien, Politik und Öffentlichkeit, insbesondere auf einer Internetseite und in Dokumentationen, die als Printfassung sowie als PDF-Dokumente online kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Und sie berichtet der Politik und der Öffentlichkeit zeitnah aktuelle Kernbefunde von politischer Relevanz.

FReDA ist ein Panel mit halbjährlichen Wiederholungsbefragungen, wobei Frühjahrs- und Herbstbefragung unterschiedliche, einander ergänzende Inhalte abfragen und jeweils gemeinsam eine „Welle“ darstellen. Befragt wird eine repräsentativ ausgewählte Stichprobe der (zum Zeitpunkt der Stichprobenziehung) 18- bis 49-jährigen Wohnbevölkerung Deutschlands sowie deren Partnerinnen und Partner. Seit 2022 ist außerdem die Stichprobe des „Beziehungs- und Familienpanels“ (pairfam) in FReDA integriert. Insgesamt werden in jeder (Teil-)Welle jeweils etwa 30.000 Personen befragt. FReDA erhebt Daten zu verschiedenen familiendemografischen Themen mit interdisziplinären Bezügen. Alle drei Jahre entspricht der FReDA-Fragebogen dem deutschen „Generations and Gender Survey (GGS)“, der in zahlreichen Ländern durchgeführt wird und dessen Daten international vergleichbar sind. Um die Inhalte der FReDA-Befragungen möglichst relevant und innovativ zu gestalten, sind jedes Jahr Forscherinnen und Forscher eingeladen, Vorschläge für zusätzliche Fragen einzureichen. Aus den eingereichten Vorschlägen wird jeweils eine Auswahl getroffen und in Form von „offenen Modulen“ in den Fragebogen integriert. Die Daten aus FReDA werden der Wissenschaft über das Datenarchiv des Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften (GESIS) kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Das Projekt begann 2020 damit, die erste Erhebung vorzubereiten und eine repräsentative Stichprobe zu ziehen. Im Jahr 2021 wurden die ersten Befragungen durchgeführt – vorwiegend im Onlinemodus. Im Jahr 2022 wurden die ersten Offenen Module erhoben, die ersten Daten veröffentlicht und erste Auswertungen vorgenommen. 2023 folgten die Befragungen der dritten Welle, der Datenrelease der vollständigen ersten Welle sowie die erste Nutzerkonferenz. Für 2024 stehen die Befragungen der vierten Welle, der Release der zweiten Welle, zwei weitere Nutzerkonferenzen sowie diverse Informations- und Fortbildungsveranstaltungen an. Außerdem wird die externe, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) angesetze Evaluation des Projekts abgeschlossen. Basierend auf den Evaluationsergebnissen werden Empfehlungen für eine Verstetigung von FReDA ausgesprochen, wobei die Finanzierung nach positiver Begutachtung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) übernommen werden soll.

Daten und Methoden

Für die Rekrutierungsbefragung in der ersten Welle von FReDA 2021 wurde eine Einwohnermeldeamtsstichprobe der 18- bis 49-jährigen Wohnbevölkerung Deutschlands gezogen. Die Bruttostichprobe umfasste etwa 108.000 Personen. Von diesen beteiligten sich 37.773 an der Rekrutierungsbefragung im Frühjahr 2021. Ein Paneleinverständnis zur Wiederbefragung erteilten 26.725 Befragte. In den darauffolgenden Wiederholungsbefragungen wurden mit den so rekrutierten „Ankerpersonen“ jeweils etwa 20.000 Interviews realisiert. Ab 2022 wurde diese Zahl durch mehr als 4.000 Befragte der pairfam-Stichprobe aufgestockt. Zuzüglich Partnerinnen und Partnern werden in jeder Teilwelle etwa 30.000 Personen befragt.

Laufzeit

1/2020 – dauerhaft

Projektpartner

  • GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim: u.a. Prof. Dr. Tobias Gummer, Prof. Dr. Christof Wolf
  • Universität zu Köln (in Vertretung des pairfam-Konsortiums): Prof. Dr. Karsten Hank
  • Universität Jena: Prof. Dr. Franz J. Neyer
  • Netherlands Interdisciplinary Demographic Institute (NIDI), Den Haag: Dr. Anne Gauthier
  • Institut National d’Études Démographiques (INED), Paris: Laurent Toulemon
  • Hungarian Demographic Research Institute (HDRI), Budapest: Prof. Dr. Zsolt Spéder; Dr. Zsuzsanna Makay
  • Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital (ÖAW), Wien: Dr. Isabella Buber-Ennser
  • Statistics Norway (SSB) / University of Oslo: Dr. Lars Dommermuth
  • Spanish National Research Council (CSIC), Madrid: Prof. Dr. Diego Ramiro
  • Population Unit, United Nations Economic Commission for Europe (UNECE), Genf: Lisa Warth
  • Consortium of European Social Science Data Archives (CESSDA), Bergen: Ivana Versic
  • Warsaw School of Economics (SGH), Warschau: Prof. Dr. Irena E. Kotowska; Prof. Dr. Monika Mynarska
  • Università Bocconi, Dondena Centre for Social Dynamics and Public Policy, Mailand: Prof. Dr. Francesco Billari
  • Faculty of Economics & Business, University of Zagreb (EFZG): Prof. Dr. Ivan Cipin
  • Masaryk University (MUNI), Brünn: Prof. Dr. Martin Kreidl
  • Tallinn University (TLU): Prof. Dr. Luule Sakkeus
  • Centre for Demographic Research, Vytautas Magnus University (VMU), Kaunas: Prof. Dr. Aušra Maslauskaitė
  • University of Oslo (UiO): Prof. Dr. Trude Lappegård
  • Demography Unit, Stockholm University (SU): Prof. Dr. Gunnar Andersson
  • University of Southampton: Prof. Dr. Brienna Perelli-Harris
  • University of Oxford: Prof. Dr. Melinda Mills
  • Generations and Gender Programme (GGP)

Finanzierung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (bis 12/2024)

Ausgewählte Publikationen

Lück, Detlev; Frembs, Lena C.; Bujard, Martin; Weih, Ulrich (2023):

FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung: Informationsdienst der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 1: 4–9.

Gambaro, Ludovica; Spiess, C. Katharina; Wrohlich, Katharina; Ziege, Elena (2023):

Comparative Population Studies 48.

Krapf, Sandra; Buber-Ennser, Isabella; Bujard, Martin (2023):

Comparative Population Studies 48: 589–628.

Bujard, Martin; Hank, Karsten; Pollak, Reinhard (2023):

Comparative Population Studies 48: 657–663.

Bujard, Martin; Gummer, Tobias; Hank, Karsten; Neyer, Franz J.; Pollak, Reinhard; Schneider, Norbert F.; Spieß, C. Katharina; Wolf, Christof; Bauer, Irina; Börlin, Simon; Bretschi, David; Brüggemann, Katja; Christmann, Pablo; Edinger, Rüdiger; Eigenbrodt, Felicitas; Frembs, Lena Claudia; Groß, Katharina; Jost, Carolin; Kunz, Tanja; Lines, Emily; Lück, Detlev; Naderi, Robert; Naumann, Elias; Nutz, Theresa; Oehrlein, Anne-Sophie; Oellers, Viktoria; Ruckdeschel, Kerstin; Schmid, Lisa; Schumann, Almut; Schumann, Nina; Stein, Annika; Thönnissen, Carolin; Ullrich, Emely; von den Driesch, Ellen; Weih, Ulrich (2023):

Köln: GESIS.

Weih, Ulrich; Lines, Emily; Lück, Detlev; Thönnissen, Carolin; Christmann, Pablo (2022):

Ernährungs Umschau 5: M278–M279.

Schneider, Norbert F.; Bujard, Martin; Wolf, Christof; Gummer, Tobias; Hank, Karsten; Neyer, Franz J. (2021):

Comparative Population Studies 46: 149–186.

Weitere Publikationen

Bujard, Martin; Laß, Inga; Lines, Emily; Ludwig-Walz, Helena (Hrsg.) (2023):

FReDA Policy Brief, Juli 2023.

Weih, Ulrich; Lines, Emily; Lück, Detlev; Thönnissen, Carolin; Christmann, Pablo (2022):

Ernährungs Umschau 5: M278–M279.

Bujard, Martin; Gummer, Tobias; Hank, Karsten; Neyer, Franz J.; Pollak, Reinhard; Schneider, Norbert F.; Spieß, C. Katharina; Wolf, Christof; Bauer, Irina; Börlin, Simon; Bretschi, David; Brüggemann, Katja; Christmann, Pablo; Frembs, Lena; Groß, Katharina; Jost, Carolin; Kunz, Tanja; Lenke, Rüdiger; Lines, Emily; Lück, Detlev; Naderi, Robert; Naumann, Elias; Nutz, Theresa; Oehrlein, Anne-Sophie; Oellers, Viktoria; Ruckdeschel, Kerstin; Schmid, Lisa; Schumann, Almut; Schumann, Nina; Stein, Annika; Thönnissen, Carolin; Ullrich, Emely; von den Driesch, Ellen; Weih, Ulrich (2022):

Köln: GESIS.

Gummer, Tobias; Schmiedeberg, Claudia; Bujard, Martin; Christmann, Pablo; Hank, Karsten; Kunz, Tanja; Lück, Detlev; Neyer, Frank J. (2020):

Survey Research Methods 14(2): 223–227.

Emery, Tom; Cabaço, Susana; Lugtig, Peter; Toepoel, Vera; Lück, Detlev; Naderi, Robert; Bujard, Martin; Schumann, Almut (2019):

SocArXiv.

Ruckdeschel, Kerstin; Sauer, Lenore; Naderi, Robert (2016):

Demographic Research 34(11): 321–358.

Sauer, Lenore; Beyreuther, Linda; Ette, Andreas; Lück, Detlev; Naderi, Robert; Panova, Ralina; Ruckdeschel, Kerstin (2012):

Materialien zur Bevölkerungswissenschaft 121c. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Naderi, Robert; Beyreuther, Linda; Ette, Andreas; Leven, Ingo; Lück, Detlev; Panova, Ralina; Pupeter, Monika; Sauer, Lenore (2012):

Materialien zur Bevölkerungswissenschaft 121d. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Ruckdeschel, Kerstin; Ette, Andreas; Hullen, Gert; Leven, Ingo (2009):

Supplement to Materialien zur Bevölkerungswissenschaft 121a. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Ette, Andreas; Hullen, Gert; Leven, Ingo; Ruckdeschel, Kerstin (2007):

Materialien zur Bevölkerungswissenschaft 121b. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

Website zur Studie

Forschungsprojekt

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