German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS)
Das Projekt wird in enger Kooperation zwischen der Universität Duisburg-Essen und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung durchgeführt.
Inhalt und Ziele
Internationale Migration hat sich in den wissensbasierten westlichen Industriegesellschaften zu einer wesentlichen Bedingung ökonomischen Wachstums entwickelt und gewinnt auch auf individueller Ebene zunehmende Bedeutung für die Verteilung sozialer Positionen und Lebenschancen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, am Beispiel der Auswanderung aus Deutschland und der Rückwanderung nach Deutschland die individuellen Konsequenzen internationaler Migration für den weiteren Lebensverlauf zu untersuchen. Begünstigen temporäre oder auch längerfristige Auslandsaufenthalte tatsächlich ein beruflich erfolgreiches Leben? Steht räumliche Immobilität im Zusammenhang mit geringeren Lebenschancen und sozialer Exklusion?
Das Projekt untersucht die Konsequenzen internationaler Migration in Anlehnung an klassische Differenzierungen der Sozialstrukturanalyse und der Ungleichheitsforschung entlang von vier Dimensionen des Lebensverlaufs: Erwerbstätigkeit und Einkommen, Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit, Partnerschaft und Familie, sowie soziale Beziehungen und gesellschaftliche Partizipation. Während sich die Migrationsforschung traditionell auf die Untersuchung der Integration von Zuwanderern in die Aufnahmegesellschaft konzentriert hat, werden die Konsequenzen der Mobilität in der German Emigration and Remigration Panel Study insbesondere durch einen Vergleich mit der nicht-mobilen Bevölkerung der Herkunftsgesellschaft sowie als Ergebnisse individueller Lebensverläufe untersucht.
Neuigkeiten und mehr Informationen zu GERPS finden sich auf der projekteigenen Website.
Daten und Methoden
Zur Untersuchung der Forschungsfragen wurde im Rahmen des Projekts die German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS) als „SOEP-related study“ (Sozio-oekonomisches Panel) aufgebaut. Im Rahmen der Auswertung der Daten kommen neben verschiedenen Verfahren der Regressions- und Mehrebenenanalyse auch Methoden der Paneldatenanalyse sowie der Ereignisdatenanalyse zum Einsatz. Diese orientieren sich an den drei Untersuchungsperspektiven des Projekts: (1) Vergleiche zwischen verschiedenen Zielländern sowie – im Sinne von Integration von Zuwanderern in die neuen Aufnahmegesellschaften – als interpersoneller Vergleich zwischen Zuwanderern und autochthoner Bevölkerung. (2) Vergleich mit den räumlich nicht-mobilen Personen im Herkunftsland. (3) Analysen aus Sicht des individuellen Lebensverlaufs der Migrantinnen und Migranten.
Laufzeit
2014–2023
Projektpartner
- Prof. Dr. Marcel Erlinghagen, Lisa Mansfeld, Universität Duisburg-Essen
- Dr. Nicolai Netz, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), Hannover
- Philipp Sischka, Ph.D; Andreia Pinto Costa, Université du Luxembourg
- Prof. Dr. Norbert F. Schneider, Mainz
Finanzierung
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter der Projektnummer 345626236 gefördert.