Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Job Mobilities and Family Lives in Europe

Modern Mobile Living and its Relation to Quality of Life

Beim JobMob-Survey handelt es sich um ein auf europäischer Ebene international vergleichendes Projekt, in dessen Fokus die Verbreitung sowie die Ursachen und Konsequenzen beruflich bedingter räumlicher Mobilität in Europa stehen.

Eine erste Erhebung fand im Jahr 2007 in den sechs Ländern Belgien, Frankreich, Spanien, Schweiz, Polen und Deutschland statt. Insgesamt wurden 7.220 zufällig ausgewählte Personen befragt. Realisiert wurde die von der EU geförderte Studie im Rahmen eines Kooperationsnetzwerkes von Wissenschaftlern in den beteiligten Ländern.

Ziel der ersten Erhebungsphase war die Beschreibung der gegenwärtigen Verbreitung berufsbedingter räumlicher Mobilität, wie tägliches Fernpendeln, Geschäftsreisen oder berufsbedingte Umzüge, in ausgewählten Ländern Europas auf Basis repräsentativer Daten. Darüber hinaus sollten detaillierte Erkenntnisse über die Ursachen und Entstehungszusammenhänge berufsbedingter räumlicher Mobilität ebenso wie über die Folgen von Mobilität für das subjektive Wohlbefinden, das Familienleben sowie für die soziale Teilhabe gewonnen werden.

Das Projekt befasst sich dazu in einer integrierenden Perspektive mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Erscheinungsformen beruflich bedingter räumlicher Mobilität. Grundlegend lassen sich die diversen Mobilitätsformen danach unterscheiden, ob Mobilität singulär (Umzugsmobilität) oder wiederholt (zirkuläre Mobilität) auftritt.

Als eine Form der Umzugsmobilität wurden die so genannten Recent Relocators identifiziert, die aus beruflichen Gründen innerhalb der letzten drei Jahre vor dem Befragungszeitpunkt der ersten Welle über mindestens 50 Kilometer hinweg umgezogen sind.

Darüber hinausgehend wurden folgende zirkulären Mobilitätsformen identifiziert:

  • Fernpendler sind beim Pendeln zur Arbeit hin und zurück mindestens 120 Minuten unterwegs und pendeln mindestens dreimal pro Woche.
  • Übernachter (Overnighter) haben berufsbedingt während der letzten 12 Monate mindestens 60 Nächte außer Haus verbracht. Die Gruppe der Übernachter lässt sich in die folgenden drei Untergruppen differenzieren:

    • Shuttlers verfügen berufsbedingt über einen festen Zweitwohnsitz am Arbeitsort. Der Hauptwohnsitz wird normalerweise am Wochenende aufgesucht.
    • Fernbeziehungen unterhalten zwei eigenständige Haushalte. Die Fernbeziehung ist eine Folge beruflicher Mobilitätserfordernisse. Die Pendeldauer zwischen den Haushalten beträgt mindestens 60 Minuten.
    • Varimobile üben einen Beruf aus, dessen Anforderungsprofil explizit oder implizit Mobilität voraussetzt. Sie sind beruflich viel unterwegs (zum Beispiel auf Geschäftsreisen) und müssen deshalb relativ häufig auswärts übernachten.
  • Multi-Mobile sind in mindestens zwei der beschriebenen Formen zugleich mobil.

Um detaillierte und weiterführende Analysen zu ermöglichen, wurde die Studie in Deutschland im Jahr 2010 sowie in Frankreich, der Schweiz und in Spanien in den Jahren 2011 und 2012 um eine zweite Erhebungswelle erweitert. Neben einer Wiederholungsbefragung (n=1.735) von Personen, die bereits 2007 befragt wurden (Panelstudie), ergänzt eine Zusatzbefragung räumlich hochmobiler Personen, die in den Ländern Frankreich und Deutschland erhoben wurde, den Datenbestand (n=499). Diese zweite Erhebungswelle bietet neben umfangreichen retrospektiv erhobenen Informationen zu räumlicher Mobilität, Erwerbstätigkeit, Familie und Partnerschaft auch Informationen zu neuen Themengebieten wie soziale Integration, bürgerschaftliches Engagement und soziale Mobilität.

Die Querschnittsdaten der ersten Welle können unter der Studiennummer ZA 5065 und die Längsschnittdaten der zweiten Welle unter der Studiennummer ZA5066 bei GESIS angefordert werden.

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