Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Grafik des Monats – August 2016 | 17.08.2016Reproduktionsmedizin realisiert immer mehr Kinderwünsche

In Deutschland gibt es immer mehr Kinder, die mit Hilfe moderner Reproduktionsmethoden gezeugt werden. Waren es im Jahr 2001 noch rund 12.500 Geborene, so ist die Zahl mittlerweile auf 17.100 angestiegen. Lediglich 2003 bildete mit 18.700 eine Ausnahme - in diesem Jahr bestand für gesetzlich Versicherte letztmalig die Möglichkeit einer vollständigen Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Während bis dahin vier Behandlungszyklen erstattet wurden, so sind es seit 2004 nur noch maximal drei, die zur Hälfte bezahlt werden. Diese Änderung hatte bewirkt, dass viele Paare Behandlungen in das Jahr 2003 vorgezogen haben.

Die verschiedenen Verfahren zur künstlichen Befruchtung unterstützen Paare, die von Infertilität betroffen sind, bei der Erfüllung ihrer Kinderwünsche. Paare gelten als infertil, wenn es trotz regelmäßigen unverhüteten Geschlechtsverkehrs innerhalb eines Jahres nicht zu einer Schwangerschaft kommt. So wenden sich zwar besonders häufig Kinderlose an die Reproduktionsmedizin, aber auch Eltern nutzen solche Angebote. „Viele denken, dass Infertilität ausschließlich ein Problem Kinderloser ist. Das stimmt aber nicht. Allerdings ist für Eltern der persönliche Druck wahrscheinlich geringer, den Kinderwunsch mit medizinischer Hilfe zu erfüllen, denn sie haben ja bereits ein Kind“, erklärt die Soziologin Jasmin Passet-Wittig.

Während die Reproduktionsmedizin für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch von großer Bedeutung ist, spielt sie für die demografische Entwicklung Deutschlands nur eine geringe Rolle. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mitteilt, machten medizinisch assistierte Geburten im Jahre 2013 lediglich einen Anteil von 2,5 Prozent an allen Lebendgeborenen aus.

Die Grafik zeigt in einem Balkendiagramm die Entwicklung der mit Hilfe der Reproduktionsmedizin geborenen Kinder von 2001 bis 2013. Die Anzahl stieg von 12.500 auf mittlerweile 17.100 Geborene. Der Anteil liegt 2013 bei 2,5 Prozent. Reproduktionsmedizin realisiert immer mehr Kinderwünsche