Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Artikel in ZeitschriftenJung, weiblich, geht. Abwanderung und Geschlechterungleichgewichte in ostdeutschen Landkreisen

Stedtfeld, Susanne; Kühntopf, Stephan (2012)

Bevölkerungsforschung Aktuell 33,5: 12–19

Bei der Analyse des demografischen Wandels in Ostdeutschland fällt neben niedrigen Geburtenraten und einer zunehmenden Alterung vor allem eine außergewöhnlich starke Abwanderung insbesondere junger Frauen zwischen 18 und 24 Jahren auf. Eine Folge dieser Tendenz ist ein in manchen betroffenen Regionen auftretendes, hohes Ungleichgewicht bei den Geschlechterverhältnissen, das sich auch demografisch bemerkbar machen wird, da mit den jungen Frauen auch eine künftige Generation von Müttern abwandert. Darüber hinaus wird sich diese Entwicklung auch ökonomisch und sozial bemerkbar machen. Bisher gibt es erst wenige Studien, die sich mit der verstärkten Abwanderung junger Frauen aus Ostdeutschland besonders auf der kleinräumigen Ebene und im zeitlichen Verlauf beschäftigt haben. Der vorliegende Beitrag analysiert auf der Basis langjähriger Wanderungsdaten auf kleinräumiger Ebene die alters- und geschlechtsspezifischen Migrationsmuster in den ostdeutschen Kreisen, das Ausmaß und die Veränderung über die Zeit und bildet die daraus folgenden Geschlechterdisproportionen ab. Es zeigt sich, dass in vielen ostdeutschen Landkreisen in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen über 20 Prozent weniger weibliche als männliche Personen leben. Zudem nimmt in den neuen Ländern die Diskrepanz zwischen altersgruppenspezifischen Frauendefiziten auf dem Land und Frauenüberschüssen in den Städten weiter zu.

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK