Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

HerausgeberschaftenBevölkerungsforschung Aktuell 3/2015

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2015)

Wiesbaden

Cover "Bevölkerungsforschung Aktuell 3/2015"

URN: urn:nbn:de:bib-bfa0320152

Neben der Information über aktuelle Aktivitäten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung enthält das Heft folgende Beiträge:

Mutterleitbilder heute. Zwischen Autonomie und Aufopferung

Die Vorstellungen, was unter einer „guten Mutter“ zu verstehen ist, haben eine lange historische Tradition und werden in allen Kulturen mit besonderen Eigenschaften verbunden. Neben der überlieferten Vorstellung von Fürsorglichkeit, Häuslichkeit und Fruchtbarkeit wird in der heutigen Zeit die Mutterrolle auch in der Medienlandschaft häufig thematisiert und damit ein öffentliches Mutterbild geprägt. Allerdings ist die Vorstellung, was denn eine „gute Mutter“ kennzeichnet, eine ganz und gar persönliche Frage. Zugleich ist sie aber auch eine gesamtgesellschaftliche, von der sich die Einzelnen nur schwer lösen können und die sie mit einer gesellschaftlichen Erwartungshaltung konfrontiert. Daher sehen sich Frauen im Hinblick auf ihr Muttersein heute vielschichtigen Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Leitbildern, persönlichen Wünschen und der Lebensrealität ausgesetzt.

Der Beitrag zeigt auf der Grundlage des BiB-Projekts zu Familienleitbildern in Deutschland, welche Leitbilder der „guten Mutter“ in Deutschland existieren, wie vielschichtig sich diese entwickelt haben und wodurch sich eine „gute Mutter“ eigentlich auszeichnet. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Merkmale einer „guten Mutter“ stark von den Vorstellungen beeinflusst zu sein scheinen, wie Mutterschaft in der Gesellschaft bewertet wird.

Keine Lust auf Familie? Leitbilder von bewusst kinderlosen Männern

Bei der Suche nach Ursachen für Kinderlosigkeit standen in der wissenschaftlichen Debatte lange Zeit die kinderlosen Frauen im Mittelpunkt. Hier wurden besonders Faktoren wie eine schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf (vor allem in Westdeutschland) oder Autonomiebestrebungen der Frauen als Hauptgründe benannt. Doch wie steht es um die Situation der kinderlosen Männer? In Bezug auf diese Frage hat sich in den vergangenen Jahren in der Erforschung von Familienbildungsprozessen eine neue männerbezogene Perspektive entwickelt. Dabei steht vor allem die Frage im Fokus, was Männer leitet, keine Familie zu gründen.

Der Beitrag widmet sich diesem Thema auf der Basis von repräsentativen Daten des Familienleitbildsurveys des BiB. Er zeigt, dass soziodemografische Merkmale wie Bildung und Einkommen nicht ausreichen, um Männer mit Kinderwunsch von Männern ohne Kinderwunsch deutlich abzugrenzen. Das Leitbildkonzept liefert hierzu einen zusätzlichen Erklärungsbeitrag. So wird aus den Analysen der Studie deutlich, dass Männer ohne Kinderwunsch zumindest einen Teilausschnitt des „traditionellen Vaterleitbildes“ weniger stark verinnerlicht haben.

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