Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

HerausgeberschaftenBevölkerungsforschung Aktuell 1/2017

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2017)

Wiesbaden

Cover " Bevölkerungsforschung Aktuell Heft 1/2017"

URN: nbn:de:bib-bfa0120175

Neben der Information über aktuelle Aktivitäten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung enthält das Heft folgende Beiträge:

Fertilität von Migrantinnen in Deutschland im Vergleich zur Fertilität in den entsprechenden Herkunftsländern

Wie entwickelt sich die Fertilität von Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland im Vergleich zur Fertilitätssituation in ihren Herkunftsländern und welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede werden erkennbar? Dieser Frage geht der Beitrag auf der Basis des European Values Survey sowie des Mikrozensus nach. Ausgewählt wurden drei Nationalitäten (Türkinnen, Italienerinnen und Polinnen), die in Deutschland stärker vertreten sind und für deren Analyse ausreichende Fallzahlen zur Verfügung stehen. Die Türken vertreten dabei die stärkste Ausländergruppe, während mit Italien und Polen zwei wichtige Zuwanderungsländer aus Ost- und Südeuropa hinzugezogen werden. Der direkte Vergleich des generativen Verhaltens der nach Deutschland zugewanderten Frauen mit der Fertilitätssituation im Heimatland offenbart unterschiedliche Effekte. So weisen die Türkinnen und Italienerinnen vor allem in den untersuchten älteren Jahrgangsgruppen in Deutschland ein höheres Fertilittäsniveau als die Vergleichsgruppen in den Herkunftsländern auf. Dagegen bekommen die Polinnen in Deutschland weniger Kinder als die Polinnen in Polen. Die Auswertungen ergeben ein uneinheitliches Bild. Insgesamt bleiben die Unterschiede im Fertilitätsniveau beziehungsweise bei der Kinderlosigkeit prägend für die Einschätzung der Situation.

„Immer mehr Paare werden Phasen von Infertilität erleben“. Dr. Jasmin Passet-Wittig über die Nutzung der Reproduktionsmedizin

In Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten das Alter der Mütter bei der Erstgeburt immer weiter angestiegen. Ein Ende dieses Trends ist auch künftig nicht in Sicht. Damit wachsen für die Betroffenen die Risiken einer späten Schwangerschaft. Mit der Entscheidung für ein spätes Kind wächst zudem die Gefahr, dauerhaft kinderlos zu bleiben. Für viele Paare sind daher die rasant gewachsenen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin eine willkommene Hilfe bei der Umsetzung ihres Kinderwunsches. Bisher hat sich die sozialwissenschaftliche Fertilitätsforschung kaum mit unerfüllten Kinderwünschen, den Handlungsoptionen der von Infertilität betroffenen Paare und deren Entscheidungsfindung beschäftigt.

Diese Forschungslücke möchte der neu erschienene Band von BiB-Mitarbeiterin Jasmin Passet-Wittig schließen, der zugleich ihre Dissertationsschrift darstellt. Darin untersucht sie die Situation und die Entscheidungsfindung der Paare und bestimmt ihre soziodemografischen und sozialstrukturellen Determinanten. Besonders im Fokus steht dabei die zeitliche Dimension von der Feststellung einer Infertilität bis zur Entscheidung, eine Kinderwunschklinik aufzusuchen.

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