Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Sonstige PublikationenWandel der Lebensformen in Deutschland

Grünheid, Evelyn (2017)

BiB Working Paper 2/2017. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Cover "Wandel der Lebensformen in Deutschland"

URN: urn:nbn:de:bib-wp-2017-022

Im Zusammenleben der Menschen im privaten Bereich gibt es schon jahrzehntelang eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensformen. Dabei nahm die Ehe immer eine besondere Stellung ein. Mit der Verschiebung von Ehe und Familiengründung in ein immer höheres Lebensalter in den letzten Jahrzehnten und der Enttabuisierung nichtehelicher Lebensformen haben sich deutliche Veränderungen in der distributiven Verteilung zwischen den Lebensformen ergeben. Nach wie vor ist das Leben als Ehepartner/in die am weitesten verbreitete Lebensform erwachsener Personen in Deutschland. Allerdings hat sich innerhalb dieser Lebensform eine erhebliche Verschiebung zugunsten des verheiratet Zusammenlebens ohne Kinder vollzogen, was sowohl mit den geringeren Kinderzahlen als auch mit der veränderten Altersstruktur der Bevölkerung zusammenhängt. So steigt der Anteil verheirateter Personen in der Altersgruppe der ab 70-Jährigen weiter an, während diese Lebensform in allen anderen Altersgruppen seit 1996 an Bedeutung verloren hat.

Dem Rückgang verheirateter Personen standen Zuwächse sowohl bei den Lebensgemeinschaften als auch bei den Alleinlebenden gegenüber. Diese Veränderungen vollziehen sich abhängig vom jeweiligen Alter in unterschiedlichem Tempo und auf unterschiedlichem Niveau. Die Zunahme von Lebensgemeinschaften mit gemeinsamem Haushalt betrifft insbesondere den Altersbereich zwischen 30 und 40 Jahren. Bei den Jüngeren und den Älteren (bis 70 Jahre) ist vor allem die steigende Zahl Alleinlebender (Alleinstehend im Einpersonenhaushalt) hervorzuheben. Hierbei handelt es sich, vor allem bei den unter 30-Jährigen, aber nicht notwendigerweise um partnerlose Personen, sondern häufig um Partner einer bilokalen Paarbeziehung. Diese Lebensform kann mit dem haushaltsbezogenen Konzept des Mikrozensus, der die Datenbasis dieser Analysen bildet, allerdings nicht erfasst und nachgewiesen werden.

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