Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Sonstige PublikationenBiB.Aktuell 5/2025

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2025)

Wiesbaden

Cover “BiB.Aktuell 5/2025"

In den letzten zehn Jahren ist die Zahl an gewaltsam vertriebenen Personen weltweit stark angestiegen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Deutschland wider, das innerhalb Europas ein wichtiges Zielland von Schutzsuchenden ist. Während 2015 in Deutschland etwa 737.000 gewaltsam Vertriebene aus anderen Staaten registriert waren, lag diese Zahl im Jahr 2016 bereits bei etwa 1,25 Mio. und im Jahr 2024 bei etwas mehr als drei Mio. Personen (UNHCR 2025). In diesem Beitrag wird der Fokus auf Schutzsuchende aus Syrien und Eritrea gelegt, die in den vergangenen zehn Jahren – neben aktuell der Ukraine – bedeutende Herkunftsländer von Fluchtmigration nach Deutschland waren. Ende 2024 lebten laut Statistischem Bundesamt etwa 975.000 Menschen aus Syrien und knapp 85.000 aus Eritrea in Deutschland (Destatis 2025). Damit stellen Menschen aus Syrien die drittgrößte Gruppe an ausländischen Personen in Deutschland dar und Personen aus Eritrea die zweitgrößte Gruppe aus Afrika. Soziale Beziehungen können wichtige Quellen für Information und Unterstützung sein und das Wohlbefinden von Schutzsuchenden positiv beeinflussen. Mit Migration oder Flucht geht jedoch eine Veränderung dieser Beziehungen einher und es können oftmals bereits bestehende Kontakte nicht mehr uneingeschränkt für alle Arten der Unterstützung mobilisiert werden. Es ist daher wichtig zu verstehen, inwieweit es Schutzsuchenden gelingt, neue Kontakte im Zielland aufzubauen.