Sonstige PublikationenThe impact of parental loss on fertility intentions: A life course perspective
Beringer, Samira (2025)
BiB.Working Paper 6/2025. Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
URN: urn:nbn:de:bib-wp-2025-06
The death of a parent can be a critical event in the life course, even for adult children. Such loss and grief may impact fertility intentions in two ways. Besides enhancing the value of children as an “expansion of the self” when procreation is used as a coping mechanism for mortality, it may also impact resources like financial or social support. This study investigates whether the loss of one’s own parent influences short-term fertility intentions.
The analysis utilizes data from 14 waves of the German panel study (pairfam). Distributed linear fixed effects regression models are used in the analysis to estimate the intra-individual changes in short-term fertility intentions at several points in time around the death of one’s own mother or father, with separate models for each gender. The results suggest that men – especially if they are childless – tend to increase their short-term fertility intentions after losing their mother. Conversely, after the death of a father, the short-term fertility intentions of men who were already fathers themselves decrease. For women, no significant changes in fertility intentions are observed following the death of a parent. This underscores the importance of considering both gender and parenthood status when examining the consequences of parental loss for fertility-related decisions.
Deutsche Zusammenfassung
Der Tod eines Elternteils kann selbst für erwachsene Kinder ein einschneidendes Ereignis im Lebensverlauf sein. Ein solcher Verlust und die damit verbundene Trauer können sich in zweierlei Hinsicht auf die Fertilitätsintentionen auswirken. Zum einen kann der Wert von Kindern als „Erweiterung des Selbst“ steigen, wenn die Fortpflanzung als Bewältigungsstrategie gegenüber der eigenen Sterblichkeit dient. Zum anderen kann sich der Verlust auch auf Ressourcen wie finanzielle oder soziale Unterstützung auswirken. Diese Studie untersucht, ob der Verlust eines Elternteils die kurzfristigen Fertilitätsintentionen beeinflusst.
Die Analyse basiert auf Daten aus 14 Wellen des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam). Es werden verteilte lineare Fixed-Effects-Regressions-Modelle in der Analyse verwendet, um die intraindividuellen Veränderungen der kurzfristigen Fertilitätsintentionen zu mehreren Zeitpunkten um den Tod der eigenen Mutter oder des eigenen Vaters zu schätzen, wobei für jedes Geschlecht separate Modelle verwendet werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Männer – insbesondere wenn sie kinderlos sind – nach dem Verlust ihrer Mutter dazu neigen, ihre kurzfristigen Fertilitätsintentionen zu erhöhen. Im Gegensatz dazu sinken nach dem Tod des Vaters die kurzfristigen Fertilitätsintentionen von Männern, die bereits selbst Vater sind. Bei Frauen lassen sich nach dem Tod eines Elternteils keine signifikanten Veränderungen der Fertilitätsintentionen beobachten. Dies unterstreicht die Bedeutung, sowohl das Geschlecht als auch den Elternstatus zu berücksichtigen, wenn die Folgen des Verlusts eines Elternteils für fertilitätsbezogene Entscheidungen untersucht werden.